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Erfolgreiches Fundraising: Die Hütte am See

Autor: muelders 15.12.2018

Hütte am See 2 (Foto: DLRG OG Kerken)

Vor wenigen Wochen war am Eyller See Baubeginn für eine neue Wachhütte der OG Kerken. Und das, obwohl der Gemeinderat seine Unterstützung für die dringend nötige Sanierung im Dezember 2017 versagt hatte. Die Berichterstattung dazu in den Medien hatte eine ungeahnte Reaktion in der Bevölkerung zur Folge.

Hütte am See 1Die Verantwortlichen der OG Kerken waren vor etwas mehr als einem Jahr am Boden zerstört. In sozusagen „letzter Instanz" hatte der Gemeinderat seine Unterstützung für die dringend nötige Sanierung der in die Jahre gekommenen Rettungshütte am Eyller See versagt. Bereits in den Wochen zuvor hatte der Kulturausschuss gegen einen 5000-Euro-Zuschuss aus dem Gemeindesäckl gestimmt. Auch Bürgermeister Dirk Möcking verwies darauf, dass die Hände gebunden wären. Ein Ratsbeschluss weit vor seiner Amtszeit versagt Zuschüsse an Vereine, die nicht an Jubiläen gebunden sind. Und 67 Jahre Bestehen wie die OG Kerken sind nun mal kein Jubiläum. „Natürlich haben wir diesen Beschluss alles andere als erfreut aufgenommen", sagt OG-Leiter Marco Bruchwalski. Bereits vor der entscheidenden Gemeindesitzung hatten die lokalen Medien über den Vorfall berichtet, die OG ihre Mitglieder zur geschlossenen Teilnahme an der Sitzung aufgerufen. Alles hatte aber keinen Erfolg.

Aktionen schlugen ein

Spendenglas leerSpendenglas vollDoch die Verantwortlichen der OG gaben sich nicht geschlagen. Das Geld für die Sanierung und Erweiterung der über 25 Jahre alten Hütte, in der bisher nur Platz für eine Liege und ein paar gestapelte Stühle war, musste anders zusammen kommen. Nur drei Tage nach der Sitzung des Gemeinderates und damit einen Tag vor Heilig Abend standen die DLRG-Mitglieder mit einem Info- und Spendensammelstand vor dem Edeka-Center in Kerken-Nieukerk. Am 6. Januar folgte ein weiterer vor dem Edeka-Center in Aldekerk. Gleichzeitige Aufrufe mit Kommunikation der Kontonummer schlugen voll ein: Bis März dieses Jahres waren 6000 Euro erreicht und damit mehr als erhofft, die Aktivitäten und Aufrufe eingestellt. Es folgten Danksagungen per Schaukasten, auf der Website und im Facebook-Auftritt der OG. Außerdem lief im Lokalradio „die geschenkte Minute" mit dem Dank an die Spender. Interessierte konnten ihre E-Mail-Adresse an die OG senden, um fortan über die weiteren Geschehnisse auf dem Laufenden zu bleiben.
Darüber erfuhren sie dann auch, dass die Bauarbeiten für die neue Hütte erst im November würden starten können. Die Fertigstellung ist für den Beginn des Jahres 2019 geplant. „Jedenfalls können wir mit der Summe die Sanierung und die Erweiterung von 3x3 Meter auf 5x5 Meter realisieren", sagt Bruchwalski voller Vorfreude.

Stefan Mülders

Erschienen im Lebensretter Nordrhein, Ausgabe 4/2018.

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