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Die Stabübergabe muss gut geregelt sein - Stefan Mülders - Diplom-Sportwissenschaftler
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Die Stabübergabe muss gut geregelt sein

Autor: muelders 02.07.2018

180702 Die Stabübergabe muss gut geregelt sein

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Der Generationswechsel in Unternehmen ist nicht einfach. Ist eine Nachfolge gefunden, gibt es immer noch viel zu organisieren und beachten.

VON STEFAN MÜLDERS
KREIS METTMANN Unternehmer in Nordrhein-Westfalen sind eng mit ihrem Betrieb verbunden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Industrie- und Handelskammern (IHK) in NRW zum Thema Unternehmensnachfolge, die vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit TNS Emnid und der FHDW Paderborn/Bielefeld entstanden ist. Darin äußerten 56 Prozent der Befragten, sich auf den Ruhestand zu freuen. Im Umkehrschluss könnten also 44 Prozent ihre enge Bindung zur Firma noch nicht ganz lösen. „Im Durchschnitt sind Unternehmer etwa 70 Jahre alt, wenn sie ihren Betrieb übergeben", weiß Mathias Meinke, Referent für Existenzgründung und Unternehmensförderung in der IHK Düsseldorf. Vielen von ihnen war vorher nicht klar, wie komplex eine Übergabe ist und wie lange diese dauern wird. Erstmals gedanklich mit dem Thema auseinandersetzen sollte man sich etwa zehn Jahre vor der geplanten Übergabe. Die Suche nach geeigneten Nachfolgelösungen sowie eine erste, ganz grobe Planung des Prozesses stehen dabei im Fokus.

Ein Übergabeprozess ist kein Unterfangen, das sich nebenbei regeln lässt

Die Nachfolgeproblematik hat im wirtschaftlichen Ballungsraum Düsseldorf/Kreis Mettmann eine vergleichsweise geringe Dimension. „Wir profitieren von einer starken Bewegung im Markt. Zu uns kommen häufig Unternehmer, die ihre Nachfolge bereits gefunden haben und wissen wollen, wie die konkreten nächsten Schritte aussehen." Darin unterscheide sich der IHK-Bezirk deutlich von anderen, eher ländlich geprägten Regionen. Dennoch ist der Übergabeprozess kein Unterfangen, das sich nebenbei regeln lässt. „Es gibt zwei große Hürden", sagt Meinke. „Einen Nachfolger finden und den Kaufpreis verhandeln." In den meisten Fällen ist das eigene Unternehmen gleichzeitig die Altersvorsorge, entsprechend hoch sind daher die Vorstellungen der Verkäufer. „Hier entwickelt sich fast immer eine Anpassung nach unten. Der Unternehmenswert, für dessen Ermittlung es mehrere Ansätze gibt, ist dabei nur die Diskussionsgrundlage für die Preisverhandlung." Parallel ist ein Übernahmekonzept zu erstellen, die Finanzierung zu klären und der Kaufvertrag auszuarbeiten. „Es gibt sehr gute Fördermöglichkeiten, auch um größere Kaufpreise zu realisieren; vorausgesetzt, sie sind angemessen."
Der Nachfolger oder die Nachfolgerin steigt in der Regel bereits vorher im Anstellungsverhältnis ins Unternehmen ein, um dieses besser kennen zu lernen und teilweise bereits mit zu entwickeln. Umgekehrt bleibt meist auch der Verkäufer nach der Übergabe noch einige Monate im Unternehmen und steht beratend zur Seite. „Wir erleben immer wieder, dass sich ein Innovations- und Investitionsstau aufgebaut hat. Der muss schon vor der Übergabe in einer gemeinsamen Strategie in Angriff genommen werden." Denn es gehe ja um den langfristigen Fortbestand des Unternehmens und in der Konsequenz auch für die Wirtschaftskraft einer ganzen Region. Auch die Mitarbeiter spielen eine große Rolle und müssen „mitgenommen" werden. Eine offene und gemeinsam gut vorbereitete Kommunikation, die auch mögliche Ängste vor Arbeitsverlust nimmt, ist unbedingt notwendig. „Die Übernahme der Mitarbeiter ist nahezu immer Vertragsbestandteil zwischen den Parteien – und beiden Seiten gleichermaßen wichtig", weiß Mathias Meinke.

Den bisherigen Erfolg sichern oder ausbauen

Nach der Übernahme beginnt die eigentliche Arbeit, denn Unternehmensnachfolge ist nicht leichter als Neugründung, nur die Schwerpunkte liegen anders. Anstelle des Neuaufbaus rücken beispielsweise Aufgaben, die den bisherigen Erfolg sichern oder ausbauen. Dazu ist auch der richtige Umgang mit Bestandskunden wichtig. „Ähnlich wie bei den Mitarbeitern sollten auch große Kunden durch Altgesellschafter und Nachfolger gemeinsam auf den Wechsel vorbereitet werden", rät Meinke.

NACHFOLGE

Generationenwechsel hat viele Gesichter

Nachfolger für Unternehmen finden sich – zumindest in Ballungsregionen – nicht selten im familiären Umfeld oder in privaten und beruflichen Netzwerken des aktuellen Inhabers. 59 Prozent der Unternehmen in NRW bleiben in der Familie, in elf Prozent der Fälle übernimmt eine externe Person die Firma und zehn Prozent werden an andere Unternehmen verkauft. Sieben Prozent verbleiben in der Familie, sind aber durch externe Führungskräfte geleitet.
Kontakt: IHK Düsseldorf, Mathias Meinke, Tel. 0211 3557 258, meinke@duesseldorf.ihk.de

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