30 Jahre Waldhotel Heiligenhaus
Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte die Inhaberfamilie Wegener zahlreiche Gäste, vor allem aus Politik und Wirtschaft.
VON STEFAN MÜLDERS
HEILIGENHAUS Rückblickend betrachtet hatten sich die Verantwortlichen im Waldhotel Heiligenhaus keinen besseren Tag aussuchen können: Das erste Juniwochenende verwöhnte mit Sonne und Wärme und so konnten die Gäste zum 30-jährigen Bestehen des Traditionshauses im Garten bewirtet werden. Wenngleich hier nicht das Gebäude an sich gefeiert wurde – das steht bereits seit 1926 an dieser Stelle – sondern die neuere Geschichte als Familienbetrieb, der das Waldhotel zu dem gemacht hat, was es heute ist.
Viel Lob für eine renommierte Heiligenhauser Adresse
Hartmut C. Wegener erinnerte daran, wie er 1988 gemeinsam mit seinem inzwischen verstorbenen Studienfreund Jürgen Neumann das Anwesen von der Stadt Heiligenhaus kaufte. Er dankte Gästen und Personal dafür, dass sie das Waldhotel zu einer überregional bekannten und beliebten Adresse in Heiligenhaus gemacht hätten. Er erwähnte, dass Hoteldirektor Rainer Schulte von Beginn an dabei ist und das Haus führe, als sei es sein eigenes. Auch Susanne Weiss, Geschäftsführerin der Ringhotels, und der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Peter Schreven lobten das Waldhotel als weithin bekanntes Hotel, Restaurant und Tagungshaus. Der heutige Haupteigentümer Frank Wegener blickte mit einem zwinkernden Auge voraus auf die nächsten 30 Jahre und wie er dann zur Feier kommen würde: „Vielleicht fliegen wir dann mit unserer Drohne ein oder fahren mit dem E-Rollator vor." Ganz ohne Scherz verwies er aber darauf, dass es gerade mal drei Jahrzehnte her sei, dass elektronische Kassensysteme eingeführt wurden und zu der Zeit „Altavista" die erfolgreichste Suchmaschine im Netz war. „Ich bin stolz auf meinen Papa, dass er damals den Mut hatte, dieses Projekt hier in Angriff zu nehmen." Zwischen Redebeiträgen und Speiseversorgung sorgten die Band „Cremisa" für dezente musikalische Untermalung und der Comedie-Koch „D. Poullet" für Unterhaltung an den Tischen.
Das "Parkhaus" brauchte eine Kernsanierung
Bereits im Jahr 1926 entstand das Waldhotel Heiligenhaus, wurde in den 1950er und 1960er Jahren zweimal ausgebaut und befand sich bis 1988 im Besitz der Stadt. An die Veräußerung war der Weiterbetrieb als Hotel geknüpft. „Es gab auch Architekten-Konzepte für Wohnbebauung, aber die war damals nicht gewünscht", erinnert sich Hartmut Wegener. Zu der Zeit war der Hotelfachmann so etwas wie ein Weltbürger, hatte nach seiner Ausbildung in Düsseldorf Hotels in Amerika, Bermuda, Deutschland und zuletzt viele Jahre an der Côte d'Azur gebaut und geführt. Dann kam sein Freund aus Studientagen, Jürgen Neumann, auf ihn zu, der bis dahin ein Objekt in Kettwig gepachtet hatte und „gerne was eigenes haben wollte". „Er bat mich, mir das damals noch unter dem Namen Parkhaus – für Haus am Park – bekannte Hotel anzusehen und ich habe ihm gesagt: da kann man was draus machen." Der Kaufpreis von einer Million Mark und weitere drei Millionen für die Sanierung wurden vollständig finanziert. „Wir wussten, dass die neun verfügbaren Zimmer nicht ausreichen würden, auf lange Sicht benötigten wir 70-80. Anfang Januar 1989 haben wir mit der Kernsanierung begonnen, Ende April die ersten Restaurantgäste empfangen und knapp zwei Monate später waren die ersten 32 Zimmer vermietbar." In der Folge veränderten sich Haus und Gelände Jahr für Jahr immer weiter. Aus den Kegelbahnen wurde ein Wellness-Bereich, der Parkplatz ausgebaut, Konferenzräume eingerichtet und vieles mehr. Das Restaurant wurde bis heute schon dreimal renoviert, 2003 das Tagungs- und Konferenzzentrum eröffnet. „Zum Höhepunkt hatten wir rund sieben Millionen Euro Schulden, die bedient werden mussten." Und in all der Zeit waren es unter anderem die internationalen Kontakte von Hartmut Wegener, die für die notwendigen Buchungen und Gästezahlen sorgten, die das Waldhotel Heiligenhaus über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt machten und bis heute halten.
Das Waldhotel Heiligenhaus
Eigentümer Haupteigentümer ist heute Frank Wegener, außerdem gehören seinem Vater Hartmut und einer Heiligenhauser Familie weitere Anteile.
Renovierung Im Sommer werden Rezeption und Bistro renoviert. Hotel, Restaurant und Parkanlage bleiben währenddessen wie gewohnt geöffnet.
Engagement Die Mitarbeiter des Waldhotels setzen sich immer stark für die Region ein. Sei es im Stadtmarketing, in der Ausbildung von Nachwuchskräften oder aktuell durch die Unterstützung des Umweltbildungszentrums bei der Anlage von Blumenwiesen.
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