ISSUM (stemu) Handball Landesliga Männer: SC Bottrop - TV Issum 25:22 (13:11). Die Partie der beiden Führenden der Landesliga hielt, was sie versprach: Sie war emotionsgeladen, von beiden Seiten kampfstark geführt und am Ende mit einem Ergebnis, das exakt dem des Hinspiels entsprach – nur mit dem anderen Sieger. Vor allem die Abwehrreihen zeichneten sich aus in dieser Begegnung. Und sie war bestimmt von der Unfähigkeit der Issumer, in den entscheidenden Phasen die richtigen Aktionen setzen zu können. Auch die Schiedsrichter hatten vor allem in der zweiten Hälfte ihren Anteil am Ausgang des Spiels: Nach einer gut geführten ersten Halbzeit hatten sie nach der Pause ihre Linie komplett verloren und bekamen sie auch nicht mehr hinein. „Schiedsrichter hin oder her, wir haben es letzendlich selbst versäumt“, merkte Issums Trainer Tom Strack an. „Wir haben es nach dem Führungswechsel nicht geschafft, nachzulegen und damit uns in Vorteil zu bringen.“
Auch wenn die Issumer mit voll besetzter Mannschaft und Fanbussen nach Bottrop gereist waren, stellten sie nur ungefähr ein Drittel der Halle. Und die war schon vor Anpfiff voll da. Bereits beim Aufwärmen waren die ersten Trommelwirbel und Fanrufe auf beiden Seiten zu hören. Und mit noch mehr Stimmung ging es in die ersten Minuten der Begegnung hinein. Die gehörte eindeutig den Hausherren. Issum wirkte – nicht körperlich aber doch in den Aktionen – noch etwas nervös. Fehler im Angriff führten zu Tempogegenstößen und zu den ersten drei Bottroper Toren, denen die Gäste fortan hinterher laufen sollten. Wären nicht zwei der drei Siebenmeter verworfen worden, hätte schon das Zwischenresultat zur Pause das leistungsgerechte Remis gezeigt, das das Spiel zu diesen Zeitpunkt verdient gehabt hätte. Denn die beiden Teams von der Tabellenspitze zeigten, was man von ihnen erwartet hatte: einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Nach der Anfangsphase machten die Issumer nicht mehr viele Fehler, aber zu entscheidenden Phase. Nämlich immer dann, wenn sie drauf und dran waren, den Ausgleich zu erzielen. So hatte Tom Strack in der Pause wohl nicht viel zu sagen, außer dass man weiter konzentriert bleiben und geduldig sein muss.
Das gelang nach dem Seitenwechsel auch erst sehr gut, man zwang Bottrop zu Fehlern und kam heran. Mitte der Hälfte gelang die eigene Führung (17:16), aber danach passierte lange nichts. Issum versäumte es, nachzulegen und damit den Vorteil auszubauen. Schon zu diesem Zeitpunkt war auf beiden Seiten mehr Härte ins Spiel gekommen, mit der die Schiedsrichter nicht gut umzugehen wussten. Aber bis in die etwa achtminütige Schlussphase hinein begegneten sich die Teams weiter auf Augenhöhe, erst dann erspielte Bottrop sich wieder einen Drei-Tore-Vorsprung – in einer Phase, in der die Issumer in der Abwehr nicht mehr ganz so stabil standen. Offenbar hatten die Minuten bis hierhin zu viele Körner gekostet. Der Wille war dennoch bis zur Schlusssekunden zu erkennen, auch wenn der Rückstand nicht mehr verkürzt werden konnte. „Es war ein gutes Handballspiel und wir haben leider die Tabellenführung verloren. Aber die Chance ist immer noch da und darauf hoffen wir weiter.“ Allerdings wird es jetzt richtig schwer für Issum, noch mal an die Tabellenspitze zurückzukehren.
TV Issum: Holsteg – S. Hericks (6/1), Höhner (5), Teuwsen (3), Lippkow (2), M. Leenings (2), Schmetter (1), C. Leenings (1), R. Hericks (1), Krahl (1/1), Kaub, Mannke-Reimers, Senzek, Mölders.
Autor: Muelders -- 03.04.2017; 17:40:12 Uhr
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