Der 27-Jährige hatte schon am Aufstieg in die Verbandsliga großen Anteil. Auch der Rest der Familie ist dem Handballsport verbunden.
VON STEFAN MÜLDERS
STRAELEN Wenn er auf dem Feld steht, dann sind Tore garantiert. Weniger als sechs Buden sind es selten, die Jens Groetelaers den Gegnern einschenkt. Zwar steht sein SV Straelen in der Verbandsliga derzeit (noch) nicht auf der Sonnenseite, sondern als Vorletzter aktuell auf einem Abstiegsplatz, aber für einen Aufsteiger ist das weder ungewöhnlich noch ein Drama. Zumal ja auch noch nichts verloren ist und der Top-Shooter des Teams bei einigen Niederlagen nicht dabei sein konnte.
Der Name Groetelaers ist im Straelener Sport nicht unbekannt. Schon Vater Dieter „Didi“ war eine Torwartlegende und die drei Schwestern von Jens sind ebenfalls mit dem handlichen runden Leder groß geworden. Gesa, die älteste, spielt in Düsseldorf, Rieke hat Erfahrung aus höheren Ligen und spielt aktuell in der dritten Mannschaft des TV Aldekerk und Marie – die jüngste und einzige, die es wie den Papa ins Tor gezogen hat – trat für den TuS Lintfort in der vergangenen Saison noch in der zweiten Bundesliga an. Aus zeitlichen Gründen lässt sie den Sport derzeit pausieren.
Auch Jens Groetelaers hatte den Handballsport schon mal aufgegeben. In der Jugend war er bereits mit seiner Mannschaft ganz erfolgreich unterwegs. „Aber dann habe ich irgendwie den Anschluss verloren und nicht mehr gespielt.“ Bis nach Jahren die dritte Mannschaft des SVS bei ihm anfragte. Jens fand schnell wieder in den Sport hinein und schaffte mit dem Team den Aufstieg. In der Saison danach folgte der Sprung „nach oben“. Harry Mohrhoff war damals, vor rund sieben Jahren, Trainer der ersten Mannschaft in der Landesliga und brauchte Ersatz für verletzte Spieler. „Er hat mich dann an den Kreis gestellt und ich habe meinen Job da auch ganz gut gemacht. Der Rückraum war zu der Zeit besetzt und ich wohl auch noch nicht gut genug, um dort mitzuhalten.“ Als später Dieter Pietrella das Team übernahm, brachte er Groetelaers weg vom Kreis und in den Rückraum, wo er sich dann zur Stütze der Mannschaft mauserte. Seinen persönlichen Höhepunkt erlebte der Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik dann in der Aufstiegssaison 2017/2018. Fast immer verließ er die Halle nach acht oder neun Toren und hatte auch mit seinen herausragenden Leistungen im defensiven Mittelblock wesentlichen Anteil am Weg in die Verbandsliga. Das bestätigt auch Pietrella: „Jens hat sicher sehr große Bedeutung für die Mannschaft. Insbesondere aus der Abwehr ist er schlecht wegzudenken.“ Er sei schon jetzt, obwohl er selbst erst 27Jahre alt ist, ein Vorbild für junge Spieler. „Aber auch die anderen Spieler sind wichtig, damit das gesamte Team funktioniert. Und bei Jens ist nicht alles Gold, was glänzt – auch er kann immer noch ein paar Dinge hinzulernen.“
Ein Ende seiner aktiven Laufbahn ist für Jens Groetelaers noch nicht in Sicht und so wird der SV Straelen auch weiter auf seine Tore hoffen können. Denn Angebote von höherklassigen Teams hat er bisher immer abgelehnt. Gerne würde er irgendwann seinen Trainerschein machen, aber dafür fehlt im Moment noch die Zeit. Als Coach der weiblichen B-Jugend sammelt Groetelaers aber auch in diesem Bereich bereits Erfahrungen. „Das macht große Freude, die Jugendlichen in einer wichtigen Phase ihrer sportlichen Entwicklung begleiten zu können.“ Privat ist er seit fünf Jahren mit seiner Freundin Nicole zusammen und beide sehen ihre Zukunft in Straelen.
Autor: Muelders -- 28.11.2018; 07:47:52 Uhr
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