Das fünfstöckige Gebäude am Klinikum Niederberg soll ambulante und stationäre Versorgung enger verzahnen.
VON STEFAN MÜLDERS
NIEDERBERG Große Ereignisse werfen auch am Helios Klinikum Niederberg in Velbert ihre Schatten voraus. Während im Hintergrund die Vorbereitungen für den Neubau des kompletten Krankenhauses im vollen Gange sind, konnten Geschäftsführer Birger Meßthaler und die Vertreter der Städte, Heiligenhaus´ Bürgermeister Michael Beck und Velberts stellvertretender Bürgermeister Emil Weise, schon mal die Generalprobe des Spatenstichs vornehmen. In diesem Falle gaben sie gemeinsam mit Professor Dr. Michael Koch, Sektionsleiter Nephrologie, und Architekt Thorsten Kraft Mitte Juli den Startschuss für den Bau des neuen Ärztezentrums. Dem öffentlichen Termin folgten neben geladenen Gästen auch zahlreiche Besucher, die interessiert die Entwicklungen auf dem Gelände des ehemaligen kommunalen Krankenhauses verfolgen.
Auf der direkt an das nephrologische Zentrum angrenzenden Freifläche wird das Facharztzentrum in den nächsten Monaten entstehen. Auf fünf Stockwerken stehen dann insgesamt 3500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Darin werden neben einer Erweiterung des nephrologischen Zentrums um einen ambulanten Bereich weitere gesundheitsbezogene Dienstleistungen Platz finden: eine Apotheke, eine kardiologische Gemeinschafspraxis, Unfall-, Allgemein- und Gefäßchirurgie, ein ambulanter Pflegedienst und Physiotherapie sowie ein Kongresszentrum. „Mit der Nähe zum Klinikum kenne eine enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Medizin im Sinne der Patienten verwirklicht werden“, sagt Professor Michael Koch, der als Leiter des nephrologischen Zentrums für die Errichtung des Neubaus verantwortlich ist. Der nebenliegende Hubschrauberlandeplatz wird durch die anstehenden Bauarbeiten nicht beeinträchtig werden. die Bauzeit wird mit rund eineinhalb Jahren veranschlagt, sodass bei planmäßigem Verlauf bereits Ende 2019 die ersten Mieter eingezogen sein könnten.
„Die Errichtung des fünfgeschossigen Facharztzentrums auf einem ehemaligen Geländeabschnitt des Helios Klinikum Niederberg ist die erste Maßnahme der ganzheitlichen Neugestaltung des Versorgungsangebots für die Region Niederberg“, freut sich Birger Meßthaler als Geschäftsführer des Klinikums. Wann genau die Arbeiten für den Neubau des Krankenhauses beginnen werden, steht noch nicht fest. „Wir rechnen aber im August mit einer diesbezüglich wegweisenden Entscheidung“, hofft er. Inzwischen gehe man von Investitionskosten in dreistelliger Millionenhöhe aus. Da diese über den bisher kalkulierten rund 95 Millionen Euro liegen, muss noch auf die Zustimmung zu den Plänen durch die Helios-Dachgesellschaft Fresenius gewartet werden.
Als letztes verbliebenes kommunales Krankenhaus war das Klinikum Niederberg im Februar 2016 an den großen privaten Klinikbetreiber Helios verkauft worden. Vorangegangen war damals ein zähes Ringen in den Fraktionen der Städte Velbert und Heiligenhaus, die „ihr Baby“ über viele Jahre hatten durchfüttern müssen und den Investitionsstau nicht bewältigen konnten. Seither hat der Konzern bereits mehrere Millionen Euro in den Altbau investiert. In erster Linie flossen diese in moderne medizinische Gerätschaften – die später mit in den Neubau werden umziehen können – aber auch in unvermeidbare bauliche Maßnahmen und Brandschutzsanierungen.
Autor: Muelders -- 18.07.2018; 10:10:12 Uhr
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