Heiligenhaus. Anwohner aus Hofermühle müssen für den Fußweg nach Heiligenhaus nun länger laufen - bergauf keine leichte Aufgabe.
Von Stefan Mülders
Frank Eisenblätter ist verärgert - als Vorsitzender des Bürgervereins Hofermühle stellvertretend für einige Bewohner in dem Heiligenhauser Stadtteil. Denn für die ist es dank der Topografie ohnehin schon beschwerlich, den Weg hoch nach Heiligenhaus zu Fuß zurückzulegen. "Seit der Einrichtung der Baustelle für die Verbreiterung der Ratinger Straße ist der gemeinsame Rad- und Fußweg gesperrt", sagt Eisenblätter. "Dabei waren wir vor einigen Jahren sehr froh, als dieser endlich zur Verfügung stand. In Richtung Ratingen-Homberg warten wir noch heute darauf."
Eisenblätter hat inzwischen Beschwerden von drei Personen aus der Bürgerschaft vorliegen. Von zweien weiß er aus persönlicher Erfahrung, dass sie sich täglich per Pedes auf den Weg nach Heiligenhaus machen - überwiegend, um Besorgungen zu machen. "Unter anderem ist das mein Schwager, ein Frührentner, der sich von seiner geringen Rente keine Busfahrkarte leisten kann. Das ist auch bei den anderen Personen so."
Zurzeit führt der Umweg durch die Leibeck und ist ein wenig länger als die direkte Verbindung entlang der Ratinger Straße. "Ich bin die Strecke mit dem Fahrrad abgefahren. Sie ist rund 1,8 Kilometer länger und führt in Richtung Heiligenhaus steil bergauf. Das ist eine Katastrophe für Fußgänger", erklärt Eisenblätter. Vergangene Woche hatten sich Vertreter des Bürgervereins mit Olaf Wüllner, dem Baustellenleiter von Straßen.NRW, getroffen, um das Problem zu erläutern. Der habe versichert, dass man nach Alternativen zur jetzigen Lösung gesucht habe, diese aber die einzig mögliche sie, die die notwendige Sicherheit für die Passanten biete.
Auch gegenüber unserer Zeitung bekräftigt Olaf Wüllner das noch einmal. "Baustellenverkehr und Fußgänger beziehungsweise Radfahrer vertragen sich meistens nicht so gut", sagt er mit einem leichten Lächeln. "Im Ernst: Aus Sicherheitsgründen mussten wir den Gehweg sperren und konnten auch nicht auf die gegenüberliegende Seite umleiten, weil dort ja gar keiner vorhanden ist." Zudem sei die Frequenz von Fußgängern und Radfahrern so gering, dass eine komplette Sperrung und die Umleitung an der Kläranlage und der Kleingartenanlage vorbei vertretbar sei. Nach Fertigstellung des neuen Gehwegs, der übrigens um einen halben Meter auf dann 2,50 Meter verbreitert sein wird, soll dieser sofort freigegeben werden. "Allerdings wird das noch mindestens bis zum Jahresende dauern", kündigt Wüllner an. Soll heißen: Wenn alles nach Plan läuft und auch das Wetter weiter so gut mitspielt, wie es das schon in den vergangenen Monaten getan hat.
"Der Weg über die Leibeck ist schlecht gelöst", sagt Frank Eisenblätter. Aber wirklich gute Alternativen hat er auch nicht parat. "Es bleibt eigentlich nur, auf eigene Gefahr doch an der Straße und damit an der Baustelle entlang zu laufen oder eben den Umweg in Kauf zu nehmen", sagt er nachdenklich. "Vielleicht suche ich aber noch mal das Gespräch mit Landes- und Bundesregierung. Es muss doch möglich sein, den wenigen direkt Betroffenen für die Zeit der Bauphase eine Busfahrkarte zur Verfügung zu stellen."
UMLEITUNGEN
Probleme auch an der Brücke Gohrstraße
Die gesperrte Brücke an der Gohrstraße sorgt auch bei den dortigen Anwohnern für Unmut. Die Umleitung über den Weg An der Butterwelle sei zu wenig befestigt, lautete die Kritik. Seitens der Stadt wurde inzwischen versprochen, dort häufiger zu prüfen und bei Bedarf nachzubessern.
Autor: Muelders -- 03.11.2018; 10:59:59 Uhr
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