Dr. Daniela Piroth gehört seit April zum Team der Frauenheilkunde will Patientinnen im Helios Klinikum Niederberg umfassend betreuen.
VON STEFAN MÜLDERS
NIEDERBERG Die Diagnose ist für betroffene Frauen oft ein Schock, aber je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Fast 70.000 Frauen erkranken jährlich neu am sogenannten Mammakarzinom, es tritt deutlich häufiger bereits in jungen Jahren auf als andere Krebsarten. Laut aktuellen Statistiken sind fast 30 Prozent der Erkrankten bei Diagnosestellung jünger als 55 Jahre. Auch prominente Beispiele haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass Brustkrebs auch schon viel früher „zuschlagen“ kann.
Mit Aufklärung, Mammografie-Screenings und therapeutischen Ansätzen in Brustzentren soll den gefährlichen Tumoren entgegen gewirkt werden. Auch das Helios Klinikum Niederberg verfügt über ein derart spezialisiertes Zentrum und hat dieses im April verstärkt: Mit Dr. Daniela Piroth konnte eine Expertin auf dem Gebiet als Sektionsleiterin nach Velbert geholt werden. Damit kann beispielsweise die Brustsprechstunde deutlich häufiger angeboten werden. „Termine können täglich und kontinuierlich angeboten werden“, sagt Piroth. „Die Anmeldung dazu erfolgt über das Sekretariat der Gynäkologie unter 02051 982-1701.“ In der Sprechstunde erfolgt eine ausführliche Anamnese inklusive Abfrage der familiären Vorgeschichte und eigener Vorerkrankungen, eventuell vorhandene Vorbefunde beispielsweise aus einer Mammografie werden hinzugezogen, die Brust wird abgetastet und ein Ultraschall gemacht. „Wenn nötig und möglich können wir dann auch sofort eine Gewebeprobe entnehmen. Deren Ergebnisse haben wir nach zirka 72 Stunden vorliegen.“ Ein Termin in der Brustsprechstunde sollte vereinbart werden, wenn Beschwerde bestehen, ein Knoten tastbar ist oder Veränderungen an der Brust sichtbar sind. Bei familiärer Vorbelastung sollten auch junge Frauen ab 18 Jahren zur Vorsorge vorstellig werden. „Auch, wenn ein Mammografie-Screening oder eine Untersuchung beim Arzt den Verdacht auf ein Karzinom vermuten lassen, sind wir in der Brustsprechstunde für die Betroffenen da.
Daniela Piroth hat sich bereits 2003 auf die Arbeit in Brustzentren spezialisiert und seitdem kontinuierlich in diesem Bereich gearbeitet. Zunächst baute die in Erkrath und Mettmann aufgewachsene Ärztin in leitender Funktion das Brustzentrum in der Uniklinik Aachen mit auf, arbeitete später in zwei verschiedenen Wuppertaler Kliniken. Mit ihrem Wechsel nach Velbert ist dort das Brustzentrum erstmalig mit einer eigenen Sektionsleitung besetzt. „Wir bieten Diagnose, Behandlung, operative Therapie und Begleitung der Patientinnen und das in interdisziplinären ärztlichen Teams“, erklärt Piroth. Daran sind neben den Gynäkologen auch Radiologen, Onkologen, Psychoonkologen und Strahlentherapeuten beteiligt. Geplant ist, die in 2017 rund 70 behandelten Mammakarzinome innerhalb der nächsten zwei Jahre zu verdoppeln. Da Piroth die „Zusatzqualifikation ganzheitliche gynäkologische Onkologie“ besitzt und der Leitende Oberarzt Stephan Ganz ebenfalls daran arbeitet, ist eine entsprechende Ausweitung der Frauenheilkunde angestrebt.
Selbstuntersuchung leicht gemacht
Vorsorge kann lebenswichtig sein und muss nicht immer sofort beim Arzt erfolgen. Gerade in Bezug auf Brustkrebserkrankungen können Frauen sich sehr gut auch selbst untersuchen. Eine Selbstuntersuchung der Brust sollte nach Anraten der Experten monatlich erfolgen, idealer Weise eine Woche nach Beginn der Regelblutung.
Wie genau das Abtasten der Brust funktioniert erklärt ein Faltblatt, das im Helios Klinikum Niederberg erhältlich ist, und das regelmäßig angebotene „Burst-Tast-Seminar“. Die nächsten Termine dazu sind der 13. Juni und 26. September, jeweils im Situngsraum II des Klinikums in der Robert-Koch-Straße 2.
Autor: Muelders -- 26.05.2018; 11:35:55 Uhr
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