.

Helios baut das Krankenhaus weiter aus Diesen Text vorlesen lassen

161008 Helios baut das Krankenhaus weiter aus

 

Online-Version (RP online)

 

Im Oktober wurden zwei weitere neue Chefärzte für die Zentrale Notaufnahme und die Wirbelsäulenchirurgie vorgestellt.
VON STEFAN MÜLDERS
NIEDERBERG Das Helios-Klinikum Niederberg hat im Oktober mit PD Dr. Dr. A. Jorge A. Terzis und Dr. Ingo Wallert zwei weitere Chefärzte neu vorgestellt. Terzis leitet die neue Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, Wallert übernimmt die seit dem Weggang von Dr. Katja Scholtes vakante Position der Leitung der Zentralen Notaufnahme. Beide Ärzte sind anerkannte Experten ihres jeweiligen Fachbereiches und sorgen so für einen weiteren Ausbau des Leistungsspektrums des ehemaligen kommunalen Hauses. „Wir wollen mit der Erweiterung der Leistungen die Notwendigkeit von Patientenverlegungen in andere Häuser weitestgehend vermeiden“, erklärt Geschäftsführer Dr. Niklas Cruse. „Jede Verlegung bedeutet für den Patienten eine Erhöhung des Risikos und damit eine Verringerung der Genesungschancen.“
PD Dr. Terzis wird als Leiter der Neurochirurgie am Universitätsklinikum Wuppertal die Wirbelsäulenchirurgie in Niederberg als ideale Ergänzung zur bestehenden Orthopädie neu aufbauen und die Operationen auch vor Ort durchführen. „Dafür hat die Klinik in die notwendige Medizintechnik investiert, sodass wir hier über eine der modernsten Ausstattung in der gesamten Region verfügen“, sagt der 51-Jährige. Rund 750.000 Euro kostete das Equipment für die neue Klinik, das später in den Neubau übernommen wird. Zudem ist Terzis der einzige Operateur weit und breit, der neurochirurgische Wirbelsäuleneingriffe auch minimal-invasiv, also endoskopisch mit nur kleinen Schnitten, durchführt. „Überhaupt legen wir großen Wert auf konservative Behandlungsmethoden und führen nur in zwei Prozent der Fälle Operationen durch.“
Die Zentrale Notaufnahme ist strukturell und baulich eine der jüngsten Fachabteilungen am Klinikum Niederberg. Dr. Ingo Wallert findet hier bereits sehr gute Voraussetzungen vor, die er noch weiter verbessern will. Neu ist, dass er als Chefarzt nicht nur die Ärzte der ZNA führt, sondern auch das Pflegepersonal. „Wir wollen hier noch besser Hand in Hand arbeiten und haben mit diesem Schritt eine wichtige Grundlage dafür geschaffen.“ Der 41-Jährige ist in Düsseldorf aufgewachsen und war einige Jahre im Rettungsdienst im Kreis Mettmann tätig.
Im September hatten für die neu eingestellten Chefärzte der Kardiologie und Anästhesie/Intensivmedizin noch Vorgänger in den vorzeitigen Ruhestand weichen müssen. Das ist bei Terzis und Wallert nicht der Fall, auch weitere Neuankömmlinge in den kommenden Wochen werden neue Abteilungen übernehmen und keine bisherigen Chefärzte ersetzen. So bringen die medizinischen Veränderungen im Helios-Klinikum Niederberg voraussichtlich Vorteile für die Versorgung der Bevölkerung in der Region.
Das war nicht bei allen Entscheidungen so, die die neue Klinikführung in den ersten Monaten getroffen hat. Für Aufruhr hatte die Schließung des Schwimmbades gesorgt, das aus technischen Gründen akut nicht mehr weiter hatte betrieben werden können. Nutzer waren darüber aber nicht informiert worden und bekamen erst im Nachhinein Gründe genannt. Abgesehen von der nun fehlenden Möglichkeit wurde vor allem der Kommunikationsstil kritisiert, den man von der „alten“ Geschäftsführung nicht kannte. Neben den personellen Veränderungen im medizinischen Bereich gab es erwartungsgemäß im Verwaltungsbereich einige Veränderungen. Beispielsweise wurden Teile der Finanzbuchhaltung ausgelagert und neben der Geschäftsführung auch die Pflegedirektion ausgetauscht.

Qualität wichtiger als Fallzahlen
Geschäftsführer Dr. Niklas Cruse betont, dass im Helios-Konzern keine Indikationen erfunden werden. Bei Auffälligkeiten in der Anzahl der Operationen oder hohen Komplikationsraten würden „kollegiale Gespräche“ mit Ärzten gleicher Fachrichtung aus anderen Häusern geführt, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Zudem stünde hinter Bonusvereinbarungen mit Chefärzten kein ökonomisches Interesse. „Diese basieren auf qualitativen Grundlagen und orientieren sich nicht an Fallzahlen“, sagt Cruse.



Autor: Muelders -- 10.10.2016; 17:26:30 Uhr

Dieser Artikel wurde bereits 1938 mal angesehen.



Barrierefreies Webdesign Powered by CMS (Content Management System) Papoo 696959 Besucher