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121219 Spielzeug ist nicht immer ungefährlich

 

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VON STEFAN MÜLDERS
Ratingen. Auch bei Weihnachtseinkäufen sollte auf Qualität geachtet werden. Kinderspielzeug kann zum Beispiel gesundheitsgefährdende Chemikalien enthalten. Im Fachhandel sind die Käufer aber in der Regel gut aufgehoben.
"Bei Kinderspielzeug sollte man lieber ein Mal zuviel prüfen als zu wenig", sagt einer, der es wissen muss: Günter Trefz vom gleichnamigen Spielzeugfachhandel in der Bechemer Straße. Obwohl manchmal schon die Frage gestellt werden muss, ob der Prüfaufwand wirklich noch gerechtfertigt ist. So wurde vor einiger Zeit ein Kinderfahrrad kritisiert, weil im Reifen Weichmacher enthalten sind. "Sollte tatsächlich ein Kind auf einem Reifen herumlutschen, der schon vorher auf der Straße unterwegs war, dann dürften dort andere Stoffe gefährlicher sein als der Reifen selbst", sagt Trefz.
Europaweite Regelungen hätten zwar nicht immer Vorteile, aber bezogen auf die Qualität von Spielzeug hält sie der Spielwarenhändler für überwiegend richtig. "Wenn es Möglichkeiten gibt, Materialien zu verbessern oder ungefährlicher zu machen, warum sollte das dann nicht getan werden?" In Europa produzierte Spielwaren unterliegen strengen Kriterien. Diese unterliegen schon bei den Herstellern selbst hohen Qualitätsansprüchen und werden von unabhängigen Prüfinstituten sowie der Lebensmittelüberwachung streng kontrolliert.
"In unregelmäßigen Abständen werden bei uns Proben aus den Regalen genommen. Eine nimmt die Lebensmittelüberwachung mit, die andere schicken wir als Beleg zum Hersteller." Noch nie sei dabei was aufgefallen, das Handlungsbedarf hervorgerufen hätte. Auch Rückrufaktionen, die nach Aussage von Günter Trefz höchstens ein bis zwei Mal im Jahr vorkommen, betreffen sein Warensortiment so gut wie nie. "Die letzte Rückrufaktion war vor einem knappen Monat. Dabei ging es aber nicht um Schadstoffe, sondern um ein für Kinder deklariertes Pfeil- und Bogenset." Das Problem: Der Bogen ließ sich zu stark spannen, die Ware musste aus den Regalen genommen werden. An schadstoffbedingte Rückrufe, die seine Waren betrafen, kann sich Trefz nicht erinnern. Alle Spielwarenfachhändler kennen das gut funktionierende Überwachungssystem. Stichprobenentnahmen seien zwar sehr selten, aber häufiger kommen gezielte Suchaktionen vor. "Wenn in Europa irgendein Spielzeug auffällig geworden ist, sind die Behörden alarmiert und suchen gezielt nach genau diesen Waren."
Im Fachhandel dürfen sich Käufer grundsätzlich gut aufgehoben fühlen. Spielzeug ohne CE-Zeichen, das für die europäische Mindestanforderung an Sicherheit und Gesundheit vergeben wird, darf in Deutschland gar nicht verkauft werden. Problematischer sind Waren, deren Herkunft nicht genau geklärt ist, wie sie zum Beispiel über das Internet oder manche "fliegenden Händler" erhältlich sind. Darum mahnen auch Verbraucherschutzminister Johannes Remmel und Arbeitsminister Guntram Schneider, kein unangenehm riechendes Spielzeug zu kaufen. "Riecht Spielzeug zum Beispiel benzinartig, beißend oder stechend, ist dies meist ein Hinweis auf unerwünschte Chemikalien", heißt es in einer Erklärung der beiden. Auch vor Verletzungsgefahren wird gewarnt: "Holzspielzeug sollte glatt sein. Schnüre, Seile oder Bänder können zur Strangulation bei Kindern führen." Überhaupt ist – und das gilt auch im Spielzeugfachhandel – die Aufmerksamkeit der Eltern beziehungsweise kaufenden Personen gefragt. Denn die Altersbeschränkungen der einzelnen Spielsachen und -geräte sollten unbedingt beachtet werden. "Sind Waren für Kinder ab vier Jahre ausgezeichnet, enthalten sie meist Kleinteile, die von jüngeren Kindern verschluckt werden können", mahnt Günter Trefz. Speziell für diese Altersgruppe konzipiertes Spielzeug hingegen ist so groß, dass es zwar in den Mund gesteckt, aber nicht verschluckt werden kann.
Hinsichtlich generell gefährdender Schadstoffe hat er dann noch einen ganz anderen Hinweis parat: "Wenn Sie auf dem Balkon rauchen, haften anschließend mehr Schadstoffe an ihrer Kleidung, als in jeglichem Spielzeug enthalten sein kann."

SCHADSTOFFE
Auch bei Schmuck ist Vorsicht geboten
Verbraucherschutzminister Johannes Remmel und Arbeitsminister Guntram Schneider warnen vor dem Weihnachtsfest auch vor dem Kauf von billigem Mode- und Kinderschmuck. Es solle auf die Bezeichnung "nickelfrei" geachtet werden. Hautkontakt oder Kontakt mit Speichel, zum Beispiel bei Piercings im Mundbereich, könnten zu einer lebenslangen Nickelallergie führen.



Autor: Muelders -- 31.03.2013; 22:45:13 Uhr

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