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140818 Spezialtraining für Issumer Handball-Talente

 

Zwei Sportwissenschaftler und ein Ex-Profi des THW Kiel gaben Anschauungsunterricht in Sachen Taktik und Athletik.
VON STEFAN MÜLDERS
ISSUM Auf den ersten Blick sieht in der Sporthalle am Vogt-von-Belle-Platz alles nach einer normalen Trainingseinheit für den Handballnachwuchs aus. Aber etwas voller ist es schon. Denn an diesem Wochenende teilen sich 30 Aktive der weiblichen A- und C-Jugend des TV Issum die Halle. Für ein nicht alltägliches Trainingscamp sind Sportwissenschaftler und ein ehemaliger Handballer des THW Kiel aus dem Norden Deutschlands angereist. Sie lassen dabei nicht nur die Handballerinnen der Issumer Jugend schwitzen, sondern coachen auch mehrere Trainer des Vereins, „um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen“, wie Malte Gertenbach von „FIT Kiel“ sagt.
„Auch wenn alle Teilnehmer noch einen Eigenbeitrag für dieses besondere Trainingscamp zahlen mussten, ist es doch eine Art Belohnung für die sehr erfolgreiche vergangene Saison der Mädels“, erklärt Handball-Abteilungsleiter Ulf Langert.
Mitglieder des Trainerteams waren auf das Angebot des Handball-Camps im Internet aufmerksam geworden und hatten sich bei den Kielern gemeldet. Im Verein wurde die Idee kurz diskutiert und dann das Geld dafür locker gemacht. Rund 2300 Euro kostet den TV Issum das Wochenende, dazu Verpflegung, T-Shirts und Hosen, die eigens für das Camp beschafft werden mussten. Ein Teil der Kosten wird durch die Eigenbeiträge gedeckt, die Kleidung wurde von „Günes Sanierung“ gesponsert.
Sehr abwechslungsreich und anstrengend fällt das Trainingscamp selbst aus. Mit Sebastian Zuther leitet ein ehemaliger Zweitligaspieler vom THW Kiel die spieltaktischen Einheiten. Die Handball-Camps sind ein zentrales Konzept von „CommEvent“, der Kieler Sport- und PR-Agentur von Ex-Profis des THW. Die Agentur arbeitet eng zusammen mit einem Team von Sportwissenschaftlern (FIT Kiel), von denen Malte Gertenbach und Yannik Jakubowski vor Ort sind.
Die beiden leiten die athletischen Teile des Camps. „Wir stellen Sportlern und Trainern einfache Mittel in der Athletik vor, die sich in das Training integrieren lassen“, sagt Gertenbach. „Dabei arbeiten wir sehr viel mit dem eigenen Körpergewicht, haben aber auch kleinere Hilfsmittel mitgebracht.“ Dazu gehören zum Beispiel Sling-Bänder und kleine Bälle für koordinative Übungen.
„In der Athletik und Koordination geht es darum, die Grundlagen zu entwickeln: Leistungsfähigkeit, Stabilität im Rumpf und Schnellkraft. Die Sportler lernen quasi, ihren Körper zu benutzen.“ Vielen Kindern und Jugendlichen fehle heutzutage eine Grund-Beweglichkeit, dabei sei diese elementar wichtig für jede Sportart. „Fehlende Beweglichkeit ist eine der Ursachen für spätere Alltagsbeschwerden wie zum Beispiel Rückenschmerzen“, weiß Gertenbach, der mit seinem Team auch Profisportler im Handball, Fußball und Beachvolleyball betreut. Sowohl er als auch Sebastian Zuther loben die gute Motivation und das Durchhaltevermögen der Issumer Handballtalente. „Ihr habt heute Nachmittag wieder sehr gut trainiert“, beendet Zuther die Einheit. „Hut ab, das macht Spaß mit euch. Das war sehr intensiv heute, aber ihr seid alle toll motiviert.“
Das dreitägige Trainingscamp mit insgesamt zwölf Stunden werden die Issumerinnen so schnell nicht vergessen. Zum einen werden die Übungen sich auch in ihren Trainingsstunden wiederfinden, zum anderen haben sie mit den T-Shirts und Hosen eine bleibende Erinnerung erhalten. Und dann dürften sie sich an den Muskelkater zu Beginn der ersten Schulwoche nach den Ferien - eher nicht so gerne - erinnern.



Autor: Muelders -- 03.11.2018; 11:08:10 Uhr

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