VON STEFAN MÜLDERS
Heiligenhaus Während der Frühling durchaus noch auf sich warten lässt, sind die Zeitpläne für den Bau des A44-Lückenschlusses ungefährdet. "Der Winter bringt zwar immer Einschränkungen mit sich zum Beispiel durch vereiste Gerüste, aber das hat keine gravierenden Auswirkungen", sagt der Leiter der Bauüberwachung Olaf Wüllner. Im November hatte er im Gespräch mit der Rheinischen Post angekündigt, dass es mit dem Brückenbauwerk Ganslandsiepen im Osten ab dem Frühjahr 2013 vorwärts gehen wird. In der Nacht zum 3. April wird nun das erste Stahlteil, rund 36 Meter lang und 200 Tonnen schwer, an der Baustelle ankommen. Der Brückenunterbau aus Stahl wird in zwei Strängen, am Ganslandsiepen von Ost nach West, vorgeschoben. Die einzelnen Teile werden über Schwertransporter angeliefert und vor Ort aneinander geschweißt. Zurzeit wird vor Ort die Verschubanlage mit dem sogenannten "Schnabel" aufgebaut, ab dem 21. Mai beginnt voraussichtlich der eigentliche Vorschub des ersten Brückenteils für die nördliche Fahrbahn. Fertig gestellt sein soll die Brücke im Oktober 2014.
Richtig sichtbar werden alle diese Vorgänge für Autofahrer noch nicht sein. Anders die Arbeiten an der B227. In dieser Woche wurde der Zuschlag für den Bau einer Stützmauer für die Wasserspeicher des RWW (Rheinisch-Westfälischen Wasserverbandes) in Verbindung mit dem Brückenbauwerk, das die Bundesstraße in Zukunft über die Autobahn führt, erteilt. Beauftragt wurde die Bietergemeinschaft Schäfer-Bau/Heitkamp, die nun für die Erstellung des Zeitplans verantwortlich sind. "Ich gehe davon aus, dass die Unternehmen Mitte April aufschlagen und loslegen werden", sagt Wüllner. Zunächst wird eine Umfahrung für die Velberter Straße errichtet und Versorgungsleitungen und Entwässerung verlagert. Vermutlich parallel wird mit den Vorarbeiten für die Stützwand begonnen. Das Gesamtvolumen für die Bauarbeiten an dieser Stelle liegt bei rund acht Millionen Euro.
"Für den Streckenabschnitt zwischen den Brückenbauwerken Ganslandsiepen und Laubecker Bachtal befinden wir uns gerade in der Vergabephase." Hier wird demnächst der erste dann als Autobahnabschnitt erkennbare Teil entstehen. Der Zuschlag hierfür dürfte ungefähr Anfang Mai erfolgen. Die Ausschreibung für das Teilstück zwischen Laubecker Bachtal und L156/Ratinger Straße wird gerade erstellt und soll Anfang April veröffentlich werden. Es ist zwar nur ein relativ kleiner Streckenabschnitt, der aber für zwei weitere Teilprojekte von großer Bedeutung ist: dem Bau der Brücke Laubecker Bachtal (Bauwerk 8) und der Entwässerung und damit dem Ausbau der L156 und der dort bereits fertiggestellten aber noch nicht nutzbaren Brücke. "Bis jetzt können wir mit den großen Baufahrzeugen und Schwerlastern für die Stahlträger noch nicht zum Bauwerk 8 gelangen." Bis zur Vergabe werden noch rund fünf Monate vergehen, so dass dort erst im Sommer mit klaren Fakten zu rechnen ist.
Im Frühjahr 2014 soll mit dem Aufbau der Widerlager und Stützpfeiler für das zweite große Brückenbauwerk zwischen Heiligenhaus und Velbert begonnen werden. Der Ausbau der Ratinger Straße war ohnehin erst für das kommende Jahr geplant. Einen alternativen Entwässerungsweg, um die Brücke möglicherweise doch früher in Betrieb nehmen zu können, hatte man nicht gefunden. So werden die Autos dort zunächst weiter mit 30 Stundenkilometern die Umfahrungsschleife in Kauf nehmen müssen.
STAHL UND BETON
Vier neue Talbrücken
Alle Brücken, über die die A44 verlaufen soll, werden im Vorschubverfahren errichtet. Auf den Stahl werden anschließend Beton und Asphalt aufgebracht.
Insgesamt vier Brücken über Täler werden für den Lückenschluss benötigt: Ganslandsiepen und Laubecker Bach zwischen Heiligenhaus und Velbert sowie Angerbachtal und Homberger Tal in Richtung Ratingen.
Dazu kommen kleinere Brücken, unter denen die A44 hindurch laufen wird.
Autor: Muelders -- 06.01.2014; 23:10:35 Uhr
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