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120303 Höher stapeln, schneller liefern

 

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Das Heiligenhauser Traditionsunternehmen Steinbach & Vollmann hat 2,8 Millionen Euro in neueste Lagertechnik investiert. Innerhalb weniger Stunden kann Ware nun an die Speditionen übergeben werden.

Von Stefan Mülders
HEILIGENHAUS Acht Meter hoch türmen sich die glänzenden Metallreihen bis zur Hallendecke. Dazwischen flitzen Roboter, eine Art fahrbare Aufzüge, mit 15 Stundenkilometern hin und her, auf und nieder, vor und zurück, um kleine graue Behälter herauszuziehen, wieder einzuschieben oder aufs Förderband zu legen. Dort geht es für 60 mal 40 Zentimeter kleinen Kisten mit einem Meter pro Sekunde weiter in die Versandabteilung, wo sie erstmals auf einen echten Menschen treffen. Der entnimmt die benötigten Teile und schickt den Rest wieder auf die Reise zurück ins Lager. Sehen kann diesen automatisierten Prozess im neuen Kleinteilelager der Heiligenhauser Steinbach & Vollmann GmbH (STUV) niemand – denn in der neuen neun Meter hohen Halle arbeiten ausschließlich Maschinen.
„Das Lager hat im Prinzip zwei Verwendungszwecke“, sagt Unternehmenssprecher Andreas Laudy. „Zum einen befinden sich dort Bauteile für unsere Produktion, zum anderen lagern dort fertige Teile, die direkt an unsere Kunden geliefert werden.“ Mit der Investition von 2,8 Millionen Euro bekennt sich das Traditionsunternehmen zum Standort Heiligenhaus. Um die Identifikation zusätzlich zu stärken, wurden sogar städtebauliche Interessen berücksichtigt. So verfügen die 50 Meter lange Halle und die eigens für den Transport zum Versand errichtete Brücke über Fenster, die nachts per farbigen LED beleuchtet sind. Fenster bräuchte sie als menschenleere Lagerstätte gar nicht, aber die Außenansicht sollte ansprechend sein. „Sowohl die Verantwortlichen der Stadt als auch Steinbach & Vollmann sind an einer Förderung des Standortes und an einem regen Interesse zur Nutzung des Panorama-Radwegs interessiert, der direkt entlang der neuen Bebauung verläuft“, sagt Laudy.
Das Kleinteilelager ersetzt gleich mehrere konventionelle Lager auf dem 27.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände. Eine alte Fertigungshalle wich 2010 dem Neubau, der nach 22 Monaten Planung und gut einem Jahr Bauzeit kürzlich in Betrieb genommen wurde. Bis zu 26.700 Behälter haben Platz in der Lagerstätte, die drei vollautomatischen Regalbediengeräte schaffen maximal 600 Ein- und Auslagerungen pro Stunde. „Wir konnten den modernen Logistikanforderungen nicht mehr gerecht werden, darum ist das Lager eine gute Investition in die Zukunft“, sagt Ulrich Brix, technischer Leiter bei STUV. „Die durchschnittliche Kommissionierzeit hat sich um 80 Prozent reduziert. Wir sind jetzt für steigende Nachfrage und den allgemeinen Anspruch an kürzere Lieferzeiten sehr gut aufgestellt.“ Das Verwaltungssystem ist in bestehende Softwareprozesse eingebunden. Dem Mitarbeiter wird angezeigt, welche Produkte aus dem jeweiligen Behälter benötigt werden, der Lagerbestand wird automatisch aktualisiert und notwendigen Informationen an das Warenwirtschaftssystem weitergegeben.

Das Unternehmen
Steinbach & Vollmann fertigt seit 1883 Schlösser, Verschlüsse, Beschläge und Scharniere für die Industrie. Am Firmensitz und Produktionsstandort erwirtschaften 165 Mitarbeiter rund 21 Millionen Euro Jahresumsatz. Kunden kommen aus den Segmenten Stahl- und Metallbau, Maschinenbau, Klima- und Elektroindustrie, Kühlindustrie, Geldschrankproduktion und Ausrüstung von Justizvollzugsanstalten.
www.stuv.de



Autor: Muelders -- 13.06.2012; 21:47:43 Uhr

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