Handball-Landesliga Frauen: Dank der Schützenhilfe aus Kevelaer und dem überzeugenden Sieg in Wesel kann der TVI nicht mehr abgefangen werden.
VON STEFAN MÜLDERS
GELDERLAND HSG Wesel - TV Issum 19:30 (9:14). Am Ende ist alles eine große Party gewesen. Issums Handballfans hatten beim Handball-Landesligaduell die Weseler Halle ohnehin schon fest im Griff und waren auch in der Lautstärke die gesamte zweite Hälfte über dominant. Schon zur Pause hatte Trainer Robert Katala erfahren, dass Verfolger Lintfort in Kevelaer nur einen Punkt gemacht hatte. Und am eigenen Erfolg zweifelte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr.
Beflügelt vom nahenden Aufstieg drehte das Team in der zweiten Hälfte richtig auf, kam vor allem durch Tempogegenstöße zum Erfolg. Wesel hatte nicht mehr die Kraft zurückzulaufen. Beim TVI hingegen besaß die Ballführende jeweils stets noch das Auge für die besser postierte Mitspielerin. So fiel der Sieg schließlich genauso überzeugend aus, wie die gesamte Saison der Issumerinnen.
Und das, obwohl sich Katalas Team vor der Pause noch etwas schwertat mit der offensiven Deckung der Gastgeberinnen und sich zu einigen Fehlpässen hinreißen ließ. Erst ab der 20. Minute lief es deutlich besser. Daran aber erinnerte sich nach dem Abpfiff niemand mehr. Mit Sprechchören und Sekt wurde das nun erreichte große Ziel gefeiert. Robert Katala allerdings fehlten das erste Mal in dieser Saison gänzlich die Worte. Nur seiner Mimik war anzusehen: Er liebt es, wenn ein Plan funktioniert.
Kevelaerer SV - TuS Lintfort II 20:20 (10:9). Die Misere beim Kevelaerer SV geht weiter: Nun fehlte nun auch noch Trainer Michael Holtmann auf der Bank. Der Coach war aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen. Seine Aufgabe am Spielfeldrand übernahm die verletzte Torfrau Theresa Müller. Eine neue Rolle für sie, die mit gerade einmal zehn Akteurinnen gegen den vollzähligen Tabellenzweiten nicht gerade einfach zu bewältigen war. Die Mannschaft aber bekräftigte noch einmal den Willen, die Saison trotz aller Widrigkeiten ordentlich zu Ende spielen zu wollen.
Im Spiel präsentierte sich der KSV mindestens ebenbürtig. Es gelang, Linfort zu Fehlern im Angriff zu zwingen und sich selbst vorne gute Chancen zu erarbeiten - obwohl nicht alle davon ihr Ziel fanden. Für das Pausenresultat benötigten die Gäste vier Siebenmeter und eine Zwei-Minuten-Überzahl. Nach dem Seitenwechsel gelang es Kevelaer, den Vorsprung auf zwischenzeitlich fünf Tore auszubauen. Doch in der Schlussphase sahen sie sich durch zwei Zeitstrafen in einer 4:6-Unterzahl. In dieser Phase setzte sich Lintfort mit Tempospiel durch und glich aus. „Dass es nur zu einem Punkt gereicht hat, ist schade“, sagt Theresa Müller. „Aber die Mannschaft hat gekämpft und wir sind mit unserer Leistung zufrieden.“
Autor: Muelders -- 06.01.2014; 23:23:20 Uhr
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