[...] So zum Beispiel in den Werkstätten für Behinderte (WfB) des Kreises Mettmann. Mindestens halbjährlich werden die Räume mit der Feuerwehr zusammen begangen und mögliche Mängel besprochen. Einmal pro Jahr sind Evakuierungsübungen unter Beteiligung der Feuerwehr fällig. "Bei diesen Trainings geht es auch um dem Zustand der Zufahrtswege", sagt Klaus Gebauer, Technischer Leiter der WfB. "Mindestens vierteljährlich führen wir interne Evakuierungsübungen durch. Je nach Fluktuation des Personals verkürzen wir aber den Wiederholungszyklus." Die Übungen sind zuvor mit der Feuerwehr abgesprochen, damit diese nicht unnötig ausrückt. "Überall gibt es kurze Wege ins Freie, innerhalb von zweieinhalb Minuten können alle das Gebäude verlassen haben", sagt Gebauer. Während der Evakuierung verlassen die Gruppenleiter als letzte die Räume und hinterlassen gut sichtbare Markierungen an den Türen. Der Sammelpunkt draußen ist so angelegt, dass Rettungsarbeiten nicht zufällig behindert werden. Dort wird auch anhand von Anwesenheitslisten kontrolliert, ob wirklich alle Personen das Gebäude verlassen haben. In der Senioreneinrichtung Haus Salem werden regelmäßig Schulungen und Übungen vorgenommen, aber nicht für alle 162 Bewohner. "Die Aufregung dabei wäre einfach zu groß", sagt Pflegedienstleiter Jörg Hartmann. Jährlich durchlaufen die Mitarbeiter theoretische Schulungen, die praktischen Übungen werden nur für Teilabschnitte in Angriff genommen. "Dazu müssen die einbezogenen Bewohner vorher ihr Einverständnis geben." Eine der größten Herausforderungen ist die Nicht-Nutzbarkeit von Fahrstühlen. "Für bettlägerige Bewohner haben wir spezielle Rettungstücher, mit denen wir sie auf ihren Matratzen durch das Treppenhaus evakuieren. So etwas muss intensiv geübt werden", weiß Hartmann.
Die rund 70 Mieter im betreuten Seniorenwohnen sind teilweise in die Konzepte integriert. "In erster Linie müssen die sich aber auf uns verlassen", sagt Heimleiter Frank Hohl. "Im Ernstfall müssen unsere Mitarbeiter aktiv werden." Häufiger kommt es aufgrund der sensiblen Rauchmeldeanlagen zu Fehlalarmen. Schon normale Kochvorgänge können diese auslösen. Weil alle das wissen, hält sich die Panik in solchen Fällen in Grenzen.
Mitarbeiter
Wenige Rollstuhlfahrer in der Ratinger Werkstatt
Der Anteil an Rollstuhlfahrern ist in den Werkstätten für Behinderte in Ratingen nicht sehr hoch. Der Personalschlüssel liegt bei 1:12. Neben 180 Behinderten, die Montage-, Verpackungs-, Bohr- und Fräsarbeiten erledigen, werden dort 46 weitere Mitarbeiter beschäftigt, darunter acht im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst.
Autor: Muelders -- 21.03.2013; 21:03:04 Uhr
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