VON STEFAN MÜLDERS
Issum. Handball-Kreispokalfinale Frauen: TV Issum – TSV Bocholt 23:25 (9:14). Es war die angemessen gut gefüllte Tribüne, die Issum und Bocholt im Finale des Handball-Kreispokals erwartete. Doch die Kulisse in der Halle am Vogt-von-Belle-Platz war erst in der zweiten Halbzeit lautstark wahrzunehmen. Davor nämlich war ein Issumer Team zu beobachteten, das nicht gerade eines der besseren Partien zeigte. Nach dem Seitenwechsel aber hatte sich ein echter Pokalkampf mit offenem Ende entwickelt, der mit etwas Glück zugunsten der Bocholter Gäste ausfiel.
"Ich bin, abgesehen von der Anfangsphase, stolz auf die Mannschaft", sagt Trainer Robert Katala nach dem Abpfiff. "Sie hat gut gekämpft, aber Bocholt war heute insgesamt einfach zu stark für uns." Zu stark zu Beginn des Spiels und am Ende klug genug, einen knappen Vorsprung zu verwalten.
In der ersten Hälfte fanden die Issumerinnen zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Zu leicht waren sie in der Abwehr auszutanzen, kassierten immer wieder recht einfache Treffer, an denen auch Laura Graef im Tor nichts ausrichten konnte. Obwohl sie sich gleich mehrfach mit guten Paraden auszeichnete, bauten die Bocholter Gäste schnell eine Führung aus. Auch im eigenen Angriff lief es alles andere als gut für die Schützlinge von Robert Katala. Sehr viele einfache und unnötige Fehler verhinderten, dass überhaupt zwingende Torchancen erarbeitet wurden. Schon in der 10. Minute sah sich Trainer Katala beim Zwischenstand von 2:5 zu einer Auszeit gezwungen, in der er durchaus für seine Verhältnisse recht laut wurde.
Doch auch danach lief es nicht besser für Issum. Weiter tat sich das Team vorne sehr schwer, wurde zur Mitte der Hälfte immerhin in der Abwehr stärker. Es gelang aber nicht, das gefürchtete Tempospiel aufzuziehen, die Pässe waren weiterhin sehr ungenau und unkonzentriert. Bei Torwürfen war man dann auch noch vom Pech verfolgt, beste Gelegenheit gingen knapp am Tor vorbei oder wurden mit guten Reflexen von Bocholts Torfrau vereitelt. Erst kurz vor der Pause lief es etwas besser. Zwischenzeitliche acht Treffer Rückstand konnten auf fünf reduziert werden.
Nach dem Seitenwechsel wendete sich aber das Blatt. In den ersten zehn Minuten spielte eigentlich nur Issum, kam bis auf 15:16 heran. Das war der Zeitpunkt, als Bocholts Trainerin sich zu einer Auszeit berufen fühlte. Es entwickelte sich ein packender Pokalkampf, in dem Issum immer einem knappen Rückstand hinterherlief.
In der 55. Minute folgte erstmals der Ausgleich, aber Bocholt konterte sofort wieder. Irgendwie gelang es den Issumerinnen nicht, ihre Nervosität im Angriff abzulegen. Bocholt war nicht erst in dieser Phase bemüht, die eigenen Angriffe in die Länge zu ziehen, mehr als das Verwalten des knappen Vorsprungs fiel den Gästen nicht ein. Im offenen Schlagabtauch der letzten Sekunden blieb Issum der Erfolg verwehrt, Bocholt machte den Sieg klar. So mussten die Heimmannschaft in eigener Halle zusehen, wie den Gästen der Pokal übergeben wurde.
TV Issum: Graef, Berns – Holzer (7/7), Bosser (4), Niewerth (3), Schütz (3), van Stephaudt (2/1), S. Harder (1), Kleinmanns (1), K. Harder (1), Ophey (1), Ferschen.
Autor: Muelders -- 04.01.2014; 22:58:21 Uhr
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