Tummelplatz für Schnäppchenjäger

 

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VON STEFAN MÜLDERS
Ratingen. Das Medienzentrum hat wieder aussortiert und lädt zum Flohmarkt ein. Rund 20 Regalmeter Bücher warten am Samstag auf neue Besitzer.
Das dürfte voll werden: Am Samstag lädt das Medienzentrum am Peter-Brüning-Platz wieder ab 10 Uhr zum jährlichen Bücherflohmarkt ein. Leseratten können sich dann wieder freuen, zu stöbern und das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Rund 20 Regalmeter haben Erika Münster und ihre Mitarbeiter diesmal aus der Stadtbibliothek aussortiert.
"Der überwiegende Teil, ich würde ihn mal auf über 90 Prozent schätzen, sind Bücher", sagt Münster. Für die Entscheidung, welche Werke in den Flohmarkt kommen, gibt es klare Grundlagen. Nach dem "bibliothekarischen Standard" werden Ausleihzahlen genau nachgehalten. "Wenn wir zwei Jahre lang eine Null-Ausleihe feststellen, sind die Bücher reif für den Trödel." Darüber hinaus finden sich stark abgenutzte Bücher in den Stöber-Regalen, vor allem Kinderbücher. "Die haben eine hohe Ausleihfrequenz und sind erfahrungsgemäß auch beim Flohmarkt immer sehr stark nachgefragt."
Darüber hinaus wird es viel Belletristik zu entdecken geben. Zum Teil sind das auch Werke aus dem "Bestseller-Service". Von aktuellen Büchern werden in der Regel einige Exemplare mehr angeschafft, um dem hohen Ausleih-Aufkommen gerecht zu werden. Nach rund zwei Jahren lässt das Interesse daran aber nach und bis auf ein oder zwei Exemplare können die Titel über den jährlichen Trödel erworben werden. "Es werden aber auch Bücher aus allen anderen Sachgebieten, wie zum Beispiel Reiseführer, Kochbücher oder Gesundheitsratgeber, verfügbar sein." Für Bastler und Liebhaber können auch Heimwerker- oder Computerbücher interessant sein. Die seien zwar vom Grundsatz her veraltet, aber nicht jeder hat das neueste Computermodel zu Hause stehen. Weniger bis gar nicht zu kaufen gibt es DVDs während des Flohmarktes. Die bleiben in der Regel sehr lange im Bestand des Medienzentrums. Der Erlös des Bücherflohmarkts fließt dem Budget der Stadtbücherei wieder zu. So kann der in der Regalen frei gewordene Platz auch wieder aufgefüllt werden. "Neubeschaffungen werden gänzlich aus den eigenen Einnahmen bezahlt", sagt Münster. So stehen dank Leseausweisen und Mahngebühren rund 90 000 Euro im Jahr für Buch-Neubeschaffungen zur Verfügung. Die Sammlung der DVDs trägt sich selbst, da für Spielfilme eine gesonderte Gebühr erhoben wird. Dadurch kommen etwa 30 000 Euro pro Jahr zusammen. "Die Printmedien machen den größten Posten aus. Fast die Hälfte der Ausgaben fallen für Belletristik an. Aber wir legen auch sehr großen Wert auf die Neuanschaffung von Sachbüchern." Diese sind in der Regel pro Stück deutlich teurer, aber Münster sieht darin den Bildungsauftrag einer öffentlichen Stadtbibliothek. Die Beschaffung neuer Medien funktioniert nach dem "Umlauf-System", benannt nach dem gleichnamigen Professor: Was neu angeschafft wird, ergibt sich aus der Analyse der Ausleihzahlen.
Alles, was am Samstag nicht verkauft wird, steht anschließend noch etwa zwei Wochen lang während der normalen Öffnungszeiten (siehe Infobox) zum Verkauf zur Verfügung.

MEDIENZENTRUM
Kostenloser Ausweis für Kinder und Jugendliche
Geöffnet hat das Medienzentrum am Peter-Brüning-Platz dienstags, mittwochs und freitags zwischen 10 und 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 19 Uhr und samstags zwischen 10 und 14 Uhr.
Leseausweise kosten 21 Euro im Jahr oder 10,50 Euro für das halbe Jahr. Für einen Partnerausweis werden 31,50 Euro fällig. Kinder und Jugendliche bekommen den Leseausweis kostenlos.

Autor: Muelders -- 04.01.2014; 23:26:06 Uhr

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