In Heiligenhaus soll eine integrative Mutter-Kind-Turngruppe eingerichtet werden. Dafür wird noch ein Übungsleiter gesucht.
VON STEFAN MÜLDERS
HEILIGENHAUS Auch wenn die Flüchtlingsströme innerhalb der Europäischen Union und insbesondere nach Deutschland zurzeit rückläufig sind, geht die eigentliche gesellschaftliche Arbeit jetzt erst richtig los. Es gilt, die vielen zugereisten Menschen in das Land und in die Kommunen zu integrieren. Dazu hatte sich in Heiligenhaus bereits im vergangenen Jahr der Verein Integrationshelfer e.V. gegründet. „Die seitdem aufgebauten Netzwerke reichen weit über die Stadtgrenzen hinaus und funktionieren gut“, sagt Raj Kesavan, der Vorsitzende des Vereins. „Inzwischen haben wir Kontakte zu Stadtverwaltungen, Initiativen, Vereinen, Kirchen und Religionsgemeinschaften im gesamten Kreisgebiet und sogar bis nach Düsseldorf.“
Sich über Heiligenhaus hinaus zu engagieren war von Beginn an das Ziel der Initiatoren, obwohl die Stadt weiterhin im Fokus der meisten Aktivitäten steht. Das gilt auch für die Basketball- und Fußballgruppe, die seit einiger Zeit regelmäßig sportlich aktiv ist. Kooperiert wird dabei mit dem TV Heiligenhaus, der die dazu notwendige Hallenzeit zur Verfügung stellt. „Ausgehend von der DAZ-Klasse an der Realschule können wir die Sportgruppe an jedem Dienstag zwischen 15.30 und 17 Uhr anbieten. Dabei wollen wir uns aber nicht nur auf die Flüchtlinge beschränken, grundsätzlich ist jeder herzlich willkommen, der mitmachen möchte.“ Trainer ist hier Daniel Haupt, Treffpunkt ist die Turnhalle an der Realschule (Feldstraße). Mit trainieren können Jungen und Mädchen zwischen zehn und 16 Jahren, Interessenten melden sich direkt bei Raj Kesavan (raj.kesavan@hotmail.de, 0173 2384865). Ein weiteres Sportangebot, das die Integrationshelfer in Kooperation mit dem TV Heiligenhaus initiieren, ist das Mutter-Kind-Turnen für Kinder bis drei Jahren. Hierfür fehlt allerdings noch ein Übungsleiter. „Wir suchen gerade intensiv nach einer Person, die eine solche integrative Sportgruppe leiten möchte“, sagt Kesavan. „Dazu haben wir unser gesamtes Netzwerk bereits aktiviert. Sobald jemand gefunden ist, kann das Angebot mittwochs zwischen 15.30 und 17 Uhr starten. Die Hallenzeit jedenfalls steht zur Verfügung.“ Sollte sich jemand für diese ehrenamtliche Arbeit interessieren, ist auch hier der Integrationshelfer-Vorsitzende die richtige Anlaufstelle.
Dass Integration durch Sport gelingen wird, da ist sich Raj Kesavan, der selbst indische Wurzeln hat, sicher. Auf Seiten der Flüchtlinge sei zudem ein Bedarf da, das habe sich durch die vielen Kontakte der vergangenen Monate mehr als deutlich ergeben. Der Verein hat auch noch weitere Pläne, wie die Einbindung von Zuwanderern in die Gesellschaft funktionieren kann, doch die seien noch nicht spruchreif. „Wir möchten uns aber schon jetzt bei all denen bedanken, die uns und damit auch die Flüchtlingen in den vergangenen Monaten bereits tatkräftig unterstützt haben.“ Neben vielen ehrenamtlichen Helfern sei das auch HUF aus Velbert: Das Unternehmen stellt regelmäßig Fahrzeuge und Fahrer für die Möbeltransporte bereit. Diese Versorgung von Flüchtlingswohnungen war seinerzeit einer der Aufhänger für die Gründung der Integrationshelfer und hat immer noch eine große Bedeutung. „Die Verteilung der gespendeten Möbel läuft inzwischen kreisweit; wir tauschen aus, wo Bedarf besteht und wo etwas gespendet wird oder wurde. Es war sehr wichtig, dass wir vom ersten Tag an die dafür notwendigen Netze aufgebaut haben und immer noch weiter ausbauen.“
HELFER IM NETZ
Internetauftritt in Bearbeitung
Die Website des noch jungen Vereines Integrationshelfer e.V. befindet sich derzeit im Aufbau. Sie soll aber unter www.integrationshelfer.net schon bald alle wichtigen Informationen und Kontaktdaten bereithalten. Wer aktiv in der Flüchtlingsintegration mitwirken möchte, wendet sich entweder direkt an den Vorsitzenden Raj Kesavan oder an jede andere mit Flüchtlingen befasste Organisation.
Autor: Muelders -- 26.04.2016; 17:12:19 Uhr
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