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181112 Kanalbau ist kein dreckiger Job

 

Die Erkrather Scheven GmbH nimmt jedes Jahr bis zu elf neue Auszubildende auf. Eine große Chance für technikaffine junge Menschen.
VON STEFAN MÜLDERS
KREIS METTMANN Bloß kein Bürojob! Das war für Max Richter ein wichtiger Gesichtspunkt, als er sich vor fast drei Jahren auf die Suche nach dem geeigneten Ausbildungsplatz machte. „Ich muss mich bewegen, da kann ich mir nicht vorstellen, den ganzen Tag auf einem Stuhl zu hocken“, sagt der 18-Jährige. Inzwischen befindet er sich im zweiten Lehrjahr zum Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik bei der Erkrather Scheven GmbH. Außerdem bildet das Unternehmen Rohrleitungs- und Kanalbauer aus.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Anlagenmechaniker lernen dreieinhalb Jahre bis zum IHK-Abschluss. Die Ausbildung für Rohrleitungsbauer und Kanalbauer dauert drei Jahre, wovon die ersten beiden bereits zu einem ersten Abschluss zum Tiefbaufacharbeiter führen. Seit diesem Jahr werden Anlagenmechaniker in Kooperation mit der Currenta im Chempark Dormagen ausgebildet, wo sie die ersten 18 Monate ihrer Lehrzeit verbringen.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
„Ich habe einen Realschulabschluss“, sagt Max Richter. „Ein erfolgreicher Hauptschulabschluss ist die Mindestvoraussetzung, außerdem sollte man gute Noten in Mathe und Physik mitbringen.“ Ausbildungsleiter Norbert Niehus ergänzt: „Darüber hinaus sollten Bewerber gutes räumliches Vorstellungsvermögen und handwerkliches Geschick haben. Zuverlässigkeit und Lernbereitschaft gehören in jedem Beruf dazu.“
Was passiert nach der schriftlichen Bewerbung?
Bewerber werden zum Einstellungstest und später zum Vorstellungsgespräch geladen. „Ein Praktikum hier im Betrieb habe ich vorher nicht gemacht, ich habe mich direkt auf die Ausbildungsstelle beworben.“ Praktika für Schüler sind aber jederzeit möglich. Der Test umfasst neben Fragen zu Mathematik und Technik auch Aufgaben in technischem Zeichnen und räumlichem Vorstellungsvermögen. Außerdem wird die Allgemeinbildung getestet.
Wo liegen die Vorteile der Ausbildungsberufe im Rohrleitungsbau?
„Wir haben sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten, die mit entsprechenden Engagement auch schon nach wenigen erreicht werden können“, sagt Niehus. „Außerdem ist die Bezahlung mit 850 Euro im ersten Lehrjahr und 1580 im vierten im Vergleich sehr gut.“ Max Richter schätzt darüber hinaus die Vielseitigkeit. „Wir arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und ich kann zahlreiche zusätzliche Qualifikationen erwerben.“ Beispielsweise wird ein Schweißerkurs während der Anlagenmechaniker-Ausbildung mit angeboten. Zudem ist die Branche sehr krisenfest. „Rohrleitungen werden immer gebraucht – ob neu oder zu Sanierungszwecken.“
Wie ist der Umgang der Mitarbeiter mit den Azubis?
„Ich bin hier von allen sehr gut und hilfsbereit aufgenommen worden“, erinnert sich Max Richter an seine Anfänge im Unternehmen. „Jeder hat mich angehalten, Fragen zu stellen und mir Hilfe angeboten. Das ist ein sehr schönes Gefühl, weil man ja zunächst weder das Unternehmen noch die Arbeit wirklich kennt.“ Berührungsängste mit den Jugendlichen hat bei Scheven niemand. „Hier weiß jeder, wie wichtig Fachkräfte sind und welche Bedeutung es heutzutage hat, sie für das eigene Unternehmen auszubilden“, sagt Norbert Niehus. „Wir übernehmen bis auf wenige Ausnahmen alle Azubis und so ist allen ein kollegiales Verhältnis von Beginn an wichtig.“
Wie verläuft die Ausbildung?
Je nach Ausrichtung findet die Ausbildung von Beginn an bei Scheven statt oder in einem Kooperationsunternehmen. Auch das duale Studium ist grundsätzlich möglich. Neben dem Hauptstandort in Erkrath können Azubis auch in Wuppertal, Solingen, Hilden, Wesseling oder Godorf eingesetzt werden. Regelmäßig kommen alle Azubis des Unternehmens zur Supervision zusammen, wo sich ausgetauscht wird – auch über Probleme in Schule oder beruflicher Tätigkeit.
Welche Karrierechancen bietet Scheven?
Nach der Ausbildung gibt es viele Wege, innerhalb des Unternehmens aufzusteigen. Das eigene Engagement vorausgesetzt geht es über die Facharbeiterebene zum Vorarbeiter, Meister und bis zum Bauleiter. Expertenstatus durch Spezialisierungen und entsprechende Fortbildungen sind jederzeit möglich.

DER PRAXISAUSBILDER
Kanalbau ist kein dreckiger Job
Thomas Handscombe (50) hat bereits mehr als 30 Jahre Erfahrung als Kanalbauer, ist aber erst in der Scheven GmbH zum Ausbilder aufgestiegen. „Hier durfte ich meinen IHK-Ausbilderschein machen, worüber ich sehr froh bin“, sagt er. „Ich möchte das Image meines Berufs, den ich sehr liebe, verbessern und jungen Menschen zeigen, dass Kanalbau kein ‚dreckiger Job‘ ist.“ Neben der Krisensicherheit schätzt er die Vielseitigkeit des Berufs, in dem dank hoher Sicherheitsstandards die Unfallzahlen inzwischen sehr niedrig sind. Einen Ausgleich findet Handscombe bei der Gartenarbeit.

DER AUSBILDUNGSLEITER
Fast 100 Azubis begleitet
Norbert Niehus (65) ist als Fachmeister Gas und Wasser seit 31 Jahren bei der Scheven GmbH beschäftigt und hat immer wieder Jugendliche in der Praxis angeleitet. Vor sieben Jahren übernahm er die Ausbildungsleitung und hat in dieser Funktion bereits fast 100 Auszubildende angenommen und begleitet. Privat kümmert sich gerne um seinen Campingwagen an der Wasserskianlage Langenfeld und liebt Fernreisen, beispielsweise nach Thailand oder die Karibik. „Aber beides verbinden will ich nicht“, sagt er. Ein bis zwei Jahre will er noch mit jungen Menschen arbeiten, dann ruft die Rente.

So bewirbst du dich bei der Scheven GmbH
Die Bewerbung geht an Scheven GmbH, Herrn Norbert Niehus, Max-Planck-Straße 77, 40699 Erkrath oder per E-Mail an bewerbung@scheven.gmbh. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Bau, Wartung und Sanierung von Rohrleitungssystemen aller Art. Mehr Informationen unter www.scheven.gmbh



Autor: Muelders -- 12.11.2018; 09:17:46 Uhr

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