In den Pflegeberufen werden Fachkräfte dringend gesucht und in vielfältigen Bereiche ausgebildet – wie im Haus Otto-Ohl der Bergischen Diakonie. Das ist deine Chance!
VON STEFAN MÜLDERS
KREIS METTMANN Tobias Weber (35) ist ein sympathischer Mittdreißiger, der eigentlich schon ein paar Stufen auf der Karriereleiter zurückgelegt haben könnte. Doch vor fast drei Jahren entschied sich der gelernte Kaufmann, noch einmal eine neue Ausbildung zu beginnen: zum examinierten Altenpfleger in der Bergischen Diakonie. In diesem Sommer wird er seine Abschlussprüfung machen. „Und dann kann ich hoffentlich hier im Haus Otto-Ohl bleiben.“ Denn hier fühlt Tobias sich wohl, hat einen guten Kontakt zu Kollegen und anderen Auszubildenden und kennt die Bewohner, um die er sich kümmert. „Ich habe bereits meinen Zivildienst in der Diakonie absolviert, dann aber erst andere Wege eingeschlagen“, erinnert er sich. „Aber die Arbeit im Büro war mir auf Dauer zu langweilig, da hat meine Mutter mich wieder hierher ‚geschleppt‘.“ Damit ist Tobias Weber nur ein Beispiel von vielen, die als Quereinsteiger den Weg in den erfüllenden Beruf der Pflege finden. „Es macht einfach Spaß, mit vielen unterschiedlichen Menschen zu arbeiten, große Dankbarkeit zurückzubekommen und eine abwechslungsreiche Tätigkeit ausüben zu können.“
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildung zum examinierten Altenpfleger dauert drei Jahre. Diese Zeit teilt sich in den schulischen Blockunterricht und Einsatz beim Arbeitgeber. Altenpflegehelfer werden ein Jahr lang überwiegend schulisch ausgebildet und verbringen einige Praxisphasen in einer entsprechenden Einrichtung.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Ein Realschulabschluss oder eine vorherige einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer sind Grundvoraussetzung für die Ausbildung zur examinierten Fachkraft. „Darüber hinaus ist eine große Flexibilität wichtig“, sagt Tobias Weber. „Man hat mit vielen ganz unterschiedlichen Charakteren zu tun, auf die man sich einstellen muss. Das gilt für Bewohner ebenso wie für deren Angehörige.“ Und Praxisanleiterin Anna Koch ergänzt: „Man sollte die Bereitschaft zum Schichtdienst, zur Feiertags- und Wochenendarbeit mitbringen und teamfähig sein. Denn ohne die richtige Chemie unter den Kollegen funktioniert Altenpflege nicht.“
Was passiert nach der schriftlichen Bewerbung?
Zunächst erfolgt eine formale Vorauswahl. „In der Regel laden wir jeden, der die Kriterien erfüllt, zum Vorstellungsgespräch ein“, sagt Petra Weihsenbilder, die Einrichtungsleiterin im Haus Otto-Ohl. Darauf folgt dann eine Hospitation mit qualifiziertem Feedback und im besten Fall die Unterzeichnung des Ausbildungsvertrags – gebunden an eine gleichzeitige Annahme an einer der berufsbildenden Schulen.
Wie verläuft die Ausbildung?
In der Altenpflege wird der Lehrplan für die drei Jahre im Voraus durch die jeweilige Pflegeschule vorgegeben. Unterrichtet wird in Blöcken von ein bis drei Monaten, die Zeit dazwischen wird im Ausbildungsbetrieb verbracht. Während der Zeit im Unternehmen ist dem Auszubildenden ein Praxisanleiter zugeteilt. Beide arbeiten in den gleichen Schichten und nach sind möglichst auch gleichzeitig im Dienst. In den ersten beiden Jahren werden Auszubildende zusätzlich zum vorgesehenen Personal eingeteilt. „Im dritten Jahr können und sollen sie aber schon etwas mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Weihsenbilder. In die Arbeitsabläufe sind sie vollständig integriert und lernen so von Beginn an alle Abläufe im Pflegeberuf kennen.
Wo liegen die Vorteile einer Ausbildung bei der Bergischen Diakonie?
Die Größe des Gesamtunternehmens bildet einen entscheidenden Vorteil. Mit neun Altenhilfeeinrichtungen, Gerontopsychiatrie, Tages- und ambulanter Pflege ist die Diakonie breit aufgestellt und ermöglicht sämtlich Praxisphase in einem Unternehmen. Außerdem wird die Altenpflegeausbildung mit 800 bis 1200 Euro netto – je nach Lehrjahr – verhältnismäßig gut bezahlt. Langjährige Pflegehelfer müssen bei Förderung durch die WeGeBAU noch nicht mal Einbußen zu ihrem vorherigen Gehalt hinnehmen, sondern werden auf gleichem Niveau weiterbezahlt.
Welche Karrierechancen bietet Bergische Diakonie?
Die Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind in der Diakonie breit gefächert. Der klassische Weg wäre über die Praxisanleitung, Wohnbereichs- und Pflegedienstleitung bis hin zur Einrichtungsleitung. Darüber hinaus gibt es viele weiter Fortbildungsmöglichkeiten wie zum Beispiel zu Fachkraft Palliativ Care oder im Wundmangement.
DIE PRAXISANLEITERIN
„Man sollte die Ausbildung nicht verkürzen“
Anna Koch (31) ist ebenfalls Quereinsteigerin in den Altenpflegeberuf. „Eigentlich habe ich Kosmetikerin gelernt, aber in der Branche sind Arbeitsplätze rar.“ Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in der Pflege arbeitete sie einige Zeit im sozialen Dienst, wollte aber wieder in der Pflege arbeiten und absolvierte zunächst die einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin. Damit hatte sie auch die notwendige Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft. „Ich habe bewusst nicht verkürzt und würde das auch niemandem raten, weil dann doch ein paar Fachbegriffe fehlen würden.“ Heute ist sie glücklich in ihrem Beruf und wird noch in diesem Jahr die Fortbildung zur Praxisanleiterin beginnen. Außerdem halten sie ihre drei Hunde auf Trab und sie engagiert sich ehrenamtlich im Tierschutz.
DIE EINRICHTUNGSLEITERIN
„Ich habe Respekt vor der älteren Generation“
Petra Weihsenbilder (49) hat ursprünglich einen kaufmännischen Beruf bei der Bahn gelernt und war mehrere Jahre in einer Spedition tätig, bis ihre Tochter ins schulfähige Alter kam. Seit inzwischen 21 Jahren ist sie in der Altenpflege tätig, erst als Pflegehelferin, dann als examinierte Pflegefachkraft in Wuppertal. Als Wohnbereichsleitung kam sie ins Haus Otto-Ohl, wurde später Pflegedienstleiterin (PDL) und im Oktober vergangenen Jahres Einrichtungsleiterin – bis ihre Nachfolgerin in der PDL mit ihrer Weiterbildung fertig ist in Personalunion. „Ich habe großen Respekt vor der Generation, die in unseren Häusern lebt. Sie haben den Krieg erlebt und unser Land aufgebaut. Jedes Lachen eines alten Menschen freut mich.“ Privat kümmert sie sich um ihre beiden Collies, fährt Fahrrad und geht ins Fitnessstudio.
So bewirbst du dich bei der Bergischen Diakonie
Die Bergische Diakonie unterhält mit rund 1800 Mitarbeitern Senioren- und Gesundheitseinrichtungen im Kreis Mettmann und dem Bergischen Städtedreieck. Allein im Haus Otto-Ohl werden derzeit vier Auszubildende in der Altenpflege betreut, im Mai kommt eine weitere hinzu.
Bewerbungen gehen an die BDB Bergische Diakonie Betriebsgesellschaft gGmbH, Personalwesen, Otto-Ohl-Weg 10, 42489 Wülfrath oder per E-Mail an personalwesen@bergische-diakonie.de. Außerdem muss parallel eine Bewerbung an eine der kooperierenden Schulen gerichtet werden: die Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe in Mettmann, die Diakonische Altenhilfe Wuppertal oder das Fachseminar für Altenhilfe Bleibergquelle Velbert, das sich seit Jahresbeginn in Trägerschaft der Bergischen Diakonie befindet.
Autor: Muelders -- 28.01.2019; 07:44:50 Uhr
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