Die Gemeindemitglieder feiern ihre Gottesdienste künftig in der Alten Kirche an der Hauptstraße.
Von Stefan Mülders
Heiligenhaus Schweren Herzens wurde in den Gemeinden der evangelischen Kirche in Heiligenhaus vor fünf Jahren der Beschluss gefasst, sich von Außenzentren trennen zu müssen. 2010 „erwischte“ es als erste die Friedenskirche in der Wassermangel, jetzt wurde die Hetterscheidter Kirche veräußert. Käufer ist ein Pflegedienst aus Velbert.
Weil die Nutzungsänderung für die Gebäude noch bei der Stadt Heiligenhaus beantragt werden muss, will der noch nicht genannt werden. Auch die zukünftige Nutzung kann noch nicht öffentlich gemacht werden. „Aber ich kann versichern, dass für die Gebäude eine sinnvolle Nachnutzung gefunden wurde“, sagt Pfarrerin Birgit Tepe. „Ich bin froh darüber, dass wir in dieser schwierigen und unerfreulichen Situation einen geeigneten Käufer gefunden haben. Auch wenn es schmerzt, dass wir den Kirchenstandort überhaupt aufgeben müssen.“
Doch die Rahmenbedingungen ließen keine andere Wahl. Die Kirchen verzeichnen immer weniger zahlende Mitglieder und die Entwicklung schreitet deutlich schneller voran, als prognostiziert war. „Dabei spielen Kirchenaustritte eine noch wesentlich geringere Rolle als der demografische Wandel.“ Das Verhältnis von Rentnern, die keine Kirchensteuer mehr zahlen, und jungen Menschen verschiebe sich zusehends. „Mit unserem damaligen Beschluss waren wir vielen Gemeinden ein ganzes Stück voraus. Denn ähnliche Entscheidungen werden zurzeit vielfach in den Kirchenkreisen gefällt.“
Ein Abschlussgottesdienst ist am Samstag, 7. September, 17 Uhr, anberaumt. Danach werden die klerikalen Symbole von Hetterscheidt zur Alten Kirche an der Hauptstraße „überführt“ – damit wird die Kapelle entwidmet. Wie anfangs nach der Schließung der Friedenskirche wird auch von Hetterscheidt ein Fahrdienst auf Kosten der Kirche für diejenigen eingerichtet, die nicht selbst mobil sind. „In der Wassermangel haben sich aber recht schnell private Fahrgemeinschaften gebildet“, erinnert sich Tepe.
Freuen können sich die Kirchenmitglieder auf das neue Gemeindezentrum, das derzeit an der Hauptstraße entsteht. Die Arbeiten seien hier im Zeitplan, die Eröffnung für den 3. November geplant.
Bis dahin werden Gruppentreffen in den Sakristei-Räumen stattfinden, wie das auch für andere Gemeindemitglieder zurzeit schon der Fall ist.
Für die Schulgottesdienste der Gerhard-Tersteegen-Grundschule wird aktuell noch nach einer Lösung gesucht. Eine Option könnte sein, diese zukünftig im Schulgebäude anzubieten.
Autor: Muelders -- 02.11.2018; 19:07:19 Uhr
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