Von Stefan Mülders
Die Herzlichkeit, die sie Tag für Tag ihren Gästen entgegen bringen, bekommen Heike Klimmek und Thomas Kohnen vom Märchenzoo in diesen Tagen zurück. In diesen Tagen seit dem Unwetter vom Pfingstmontag, die wohl die schwersten sind, die das Kleinod am Blauen See seit seinem Bestehen – und das sind immerhin inzwischen 62 Jahre – gesehen hat. Die Gewitterfront hatte einen Großteil der Bäume auf dem 33 000 Quadratmeter großen Gelände dahingerafft. Und dabei ohne jegliche Rücksicht Gehege, Gebäude und Märchenhöhlen stark beschädigt.
Aufgeschreckt von der Medienberichterstattung und Fotos vom Zustand des Parks in sozialen Netzwerken setzte sich umgehend eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang. Über die Facebook-Gruppe „Aufbauhilfe Märchenzoo Ratingen“ fanden sich in wenigen Stunden über 250 Fans des Märchenzoos, die in jeglicher Form Hilfe anboten – und die Zahl steigt stetig weiter. Geld- und Materialspenden waren dabei nur ein Effekt, noch viel mehr Menschen aus Ratingen und Umgebung machten sich umgehend auf den Weg zum Blauen See, um mit anzupacken, leichtes und schweres Gerät zur Verfügung zu stellen. Wie die Ameisen trugen sie Zweige, Äste, Baumstümpfe und zerstörte Gebäudeteile nach draußen, die sich zu einem riesigen Berg vor dem Eingang auftürmten. Tiere wurden von ihren zerstörten Heimen in intakte umgesetzt und dabei packten sogar die Kinder mit an. Nach zwei Tagen Sägen und Räumen war erstmals der Rundweg wieder als solcher zu erkennen und begehen, ohne gefährliches Klettern. Aber dabei zeigten sich auch weitere Ausmaße der Zerstörung. Die können Heike Klimmek und Thomas Kohnen noch gar nicht beziffern. Sie sind froh über die Hilfe und dass gast keines der rund 100 Tiere auf dem Gelände Schaden genommen hat.
Der Märchenzoo soll sobald wie möglich wieder für Besucher geöffnet werden. Bis dahin aber sind immer noch viele Bäume zu zerlegen und Äste aus dem Gelände zu tragen. Vom Wiederaufbau zerstörter Gebäudeteile, Gehege und Zäune sowie der Elektrik mal ganz zu schweigen. Ein Ratinger Baumarkt hat bereits seine Hilfe angekündigt und auch sonst sind die Helfer sehr rührig, Kontakte zu aktivieren und die notwendigsten Dinge zu beschaffen. Koordiniert wird das alles über die Facebook-Gruppe und von Stunde zu Stunde treffen neue helfende Hände im Märchenzoo ein.
Autor: Muelders -- 02.11.2018; 22:18:25 Uhr
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