HEILIGENHAUS (stemu) „Wir wollen in guter Tradition einfach mal wieder die Feuerwehr besuchen“, erklärte Volker Ebel die Stippvisite der FDP-Fraktion auf der Heiligenhauser Feuerwache. „Ein Termin vor fast zwei Jahren musste abgesagt werden und so ist jetzt höchste Zeit, das nachzuholen.“ Reinhorchen in die Feuerwehr wollten sie, fragen, welche Probleme sich zurzeit in der täglichen Arbeit auftun. Von großen Schwierigkeiten konnte Ulrich Heis nicht berichten, wenn auch die Feuerwehrschuhe an der einen oder anderen drücken. „Es ist abzusehen, dass uns auf mittlere Sicht freiwillige Kräfte fehlen werden“, meint der Feuerwehrchef. „Durch den Wegfall der Wehrpflicht fehlen uns auch die Ersatzdienstleistenden, die zuletzt sechs Jahre zur Verfügung standen.“ Die Jugendfeuerwehr sei zwar immer noch relativ stark besetzt, mehr als 35 Jugendliche können aber nicht betreut werden. „Die Übernahmequote liegt hier bei rund 95 Prozent.“ Doch um die Kräfte einsatzfähig zu halten, bedarf es aufwändiger Ausbildungen und Trainings. Und da war die illustre Runde beim Geld angekommen, denn die ist auch entsprechend teuer. „Gerade heute ist eine Gruppe in die Niederlande gefahren zum Atemschutztraining. Das kostet mich eine vierstellige Summe, für die ich in diesem Jahr einen Führerschein weniger finanzieren kann. Aber die Fortbildung ist wichtig.“ Das trifft auch auf den Fuhrpark zu. Der wurde in den vergangenen Jahren bereits notwendiger Weise teilweise erneuert, doch weitere Investitionen stehen noch an. Die Kommunalpolitiker sahen ein, dass hier kein Geld verschwendet wird oder gar eingespart werden könnte. Doch auch auf Kreisebene drohen Kosten: Die Atemschutzstrecke ist nicht mehr nutzbar, auch die Realbrandanlage, schon in Eigeninitiative der Feuerwehren im Kreis errichtet und gepflegt, ist auch nicht mehr einsatzfähig. Hier wurden Vorschläge gemacht, sich bei den großen Wehren im Umland umzusehen, ob die Lücke durch Kooperationen gefüllt werden kann.
Unterm Strich konnte Ulrich Heis aber festhalten, dass die vorgegeben Ziele in Brandabwehr und Rettungsdienst eingehalten werden. Und auch hinsichtlich der geplanten Fusion des Rettungsdienstes mit Ratingen konnte er Zweifler beruhigen. „Das Ratingen Modell wird man nicht merken. Es darf und wird keinen Qualitätsverlust für die Bürger geben.“ Einsätze in Homberg und Hösel würden ohnehin schon immer gefahren und die Planungen seien durchaus aus Sicht beider Städte sinnvoll.
Autor: Muelders -- 26.12.2011; 15:07:59 Uhr
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