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130403 Neue Mieter für die alten Ubrig-Hallen

 

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VON STEFAN MÜLDERS
Ratingen. Für die rund 13 000 Quadratmeter des Ubrig-Geländes werden weitere Nutzer gesucht. Nachbar Deni expandiert.
Für Volker Kirchberg, Geschäftsführer des Heiligenhauser Schloss- und Beschlägeherstellers Niederhoff & Dellenbusch (Deni), war das Aus der benachbarten Firma Ubrig & Söhne fast ein Glücksfall. Schon länger hatte er nach Möglichkeiten gesucht, zu expandieren.
Unter seiner Leitung war das Produktportfolio seit 2005 ausgeweitet worden, was größeren Platzbedarf mit sich brachte. Die Belegschaft arbeitete unter beengten Bedingungen, Organisationsstrukturen waren zergliedert, weil neue Maschinen nicht in dem Bereich aufgebaut werden konnten, in den sie eigentlich arbeitstechnisch hineingehörten. "So haben unsere Mitarbeiter und die Produkte oft lange Wege von einem Arbeitsschritt zum nächsten zurücklegen müssen." Von ehemals 2 500 Quadratmeter wurde die Unternehmensfläche durch den Zukauf der Ubrig-Halle auf über 4 000 Quadratmeter erweitert. Vor dem Umzug aber waren umfangreiche Vorarbeiten notwendig: Energietechnik musste aus dem bestehenden Kreislauf abgekoppelt und neu aufgebaut werden. Dazu wurde in eine neue Mittelspannungsanlage investiert, die Strom nur dort zuliefert, wo er aktuell benötigt wird. Zur Abgrenzung vom übrigen Gelände war eine zusätzliche Brandschutzmauer notwendig. Kleinere Maßnahmen wie neue Verbindungstore, der Austausch erster Fenster und der Bau einer Rampe kamen hinzu. Parallel zu diesen Arbeiten musste bereits ein Teil der Gießerei ausziehen. Die ist inzwischen komplett in den neuen Hallen aufgebaut und in Betrieb. Zurzeit ziehen der Werkzeugbau und die mechanische Bearbeitung um. In den alten Hallen wird die Warenlogistik zusammengezogen, so dass in Zukunft Anlieferung und Abholung an einem zentralen Ort passieren. Die dazugehörigen Kommissionierungsmitarbeiter bekommen neue Büros direkt daran angrenzend. In der bisherigen Gießerei-Halle wird es Arbeitsplätze für Punktschweißen geben, ein Bereich, der zurzeit noch zugekauft wird. Außerdem wird ein Laser-Schneidezentrum komplett neu aufgebaut. Zum Kaufpreis von rund 185 000 Euro werden für Modernisierung und Umzug am Ende weitere 250 000 Euro investiert sein. Auch die Heizungsanlage aus den 1980er Jahren wird noch modernisiert. Neben dem zusätzlichen Platz profitiert das Unternehmen durch die Optimierung der internen Logistik und deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Deni wurde 1921 als Hersteller klassischer Baubeschläge gegründet. Diese machen nach Angaben von Volker Kirchberg immer noch etwa 50 Prozent des Geschäftes aus. Die andere Hälfte wurde unter seiner Leitung neu aufgebaut und umfasst Sonderverschlüsse für die Industrie sowie Aluminiumgussteile unter anderem für den Schiffsbau, die Medizintechnik oder Industrieroboter. Im Fenster- und Türenbau hat sich Deni im Laufe der Jahre als Nischenanbieter etabliert. "Wir stellen nicht die weit verbreiteten Dreh-Kipp-Beschläge her, sondern zum Beispiel verschiedene Beschläge für den Standflügel." So wird die meist ungeöffnete Hälfte von Flügeltüren bezeichnet.
Neu entwickelt Deni zurzeit mechanische und elektromechanische Nachrüstprodukte für Fenster und Türen, die der Sicherheit dienen. "Wir setzen nicht auf Kunststoffabdeckungen, sondern auf Aluminium. Das ist langlebiger und vergilbt nicht so schnell." Man wolle bessere Qualität bieten, als es der Markt zurzeit vermag.

industriefläche
Neue Pächter und Leerstand
Das ehemalige Ubrig-Gelände umfasst rund 13 000 Quadratmeter, die von GEBA Immobilien aus Wuppertal gekauft wurden. Niederhoff & Dellenbusch erwarb die Halle 2011 von der Immobilienfirma und baut sie seitdem aus.
Als Pächter sind auf dem Gelände zurzeit auch die Spedition Eischeid und Wesa Dress Oberflächentechnik zu finden.
Ein Teil der Hallen steht nach wie vor leer.



Autor: Muelders -- 06.01.2014; 23:10:13 Uhr

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