ALDEKERK (stemu) Handball Oberliga Männer: TV Aldekerk II - HG LTG/HTV Remscheid 27:27 (12:13). Ganz klar einen verlorenen Punkt sieht Nils Wallrath als Trainer der Aldekerker Zweitvertretung aus dem Sonntagsspiel gegen Remscheid. Allerdings schreibt er den Punktverlust nicht direkt seiner eigenen Mannschaft zu. „Wir haben eine gute und geschlossene Teamleistung gezeigt, mit den sicher hervorzuhebenden Roman Grützner, Lauritz Weisz und Torwart Florian Lindenau“, meint er. „Normalerweise schimpfe ich nicht auf Schiedsrichter, aber die beiden heute hier waren des Spiels definitiv nicht würdig.“ Als Beleg sieht er dafür unter anderem das Verhältnis von Siebenmetern und Strafzeiten. Sechs Zwei-Minuten-Zwangspausen und eine daraus resultierende rote Karte gab es für den ATV, zwei für die Gäste. Die Siebenmeterbilanz fiel gar mit 8:3 zugunsten der Remscheider aus. „Das leichte Ungleichgewicht heute, das uns benachteiligte, war eindeutig den Schiedsrichtern zuzuordnen.“ Dass Roman Grützner als einer der besten Aldekerker an diesem Tag kurz vor Schluss mit Nasenbluten ersetzt werden musste, konnte man den beiden zwar nicht unbedingt zurechnen, war für den ATV aber zusätzlich ärgerlich.
Gewünscht engagiert waren die Aldekerker in die Begegnung hineingestartet. Sie führten bereits in der ersten Hälfte, auch wenn es immer knapp blieb. Erst drei Minuten vor der Pause gingen die Remscheider in Führung, die sie dann auch mit in die Kabine nahmen. Nach sechs Minuten in der zweiten Halbzeit hatte der ATV den Vorteil wieder auf seiner Seite und baute diesen sogar auf fünf Tore aus (21:16 und 22:17). In der etwas hektischen Schlussphase mit Roter Karte gegen Lukas Saars und zeitgleicher Verwarnung gegen Trainer Wallrath holten die Remscheider letztendlich den Rückstand auf.
„In der Gesamtbetrachtung der Saison können wir immer noch sehr zufrieden sein und uns auf die restlichen drei Begegnungen freuen. Auch das Remis gegen Remscheid als einem der stärksten Teams der Liga geht in Ordnung, wenn auch im Zustandekommen heute etwas ärgerlich für uns.“ Aber Remscheid hilft der Punkt auch nicht wirklich. Zwar konnte auch Mönchengladbach als punktgleicher Konkurrent nur Unentschieden spielen, aber Ligaprimus Dinslaken hat sich jetzt mit einem weiteren Sieg vier Zähler Vorsprung herausgespielt. Das dürfte nicht mehr einzuholen sein.
TV Aldekerk: Gashi, Lindenau – Weisz (10/3), Saars (6), Küsters (3), Lindner (3), Grützner (2), Wefers (2), Lenz (1), Schierhölter, Niedling, Girmendonk, Peschers.
Handball Oberliga Frauen: TV Aldekerk II – Mettmann-Sport 35:26 (11:12). Bei Aldekerks Handballfrauenreserve kann von Personalnot derzeit keine Rede sein. Ganze 19 Spielerinnen waren beim Warmmachen in der Vogteihalle dabei, bevor es gegen Mettmann darum ging, den dritten Tabellenplatz zu verteidigen. Für Trainer René Baude ging damit die Rechnung auf, die Verantwortung für das gesamte Wochenende – in dem die B-Jugendlichen ja noch ihr Viertelfinalspiel zu Deutschen Meisterschaft zu bestreiten hatten – auf viele Schultern zu verteilen. Entsprechend konnte er einige der jungen Spielerinnen am Samstag sogar komplett schonen. Im Spiel bekam das Team allerdings auch die Not des Abstiegskampfes zu spüren, den die Gäste aus der Nähe von Düsseldorf mit an den Niederrhein gebracht hatten. Sehr engagiert gingen die Mettmannerinnen zu Werke. Zwar gerieten sie zunächst in Rückstand, nutzten dann aber im weiteren Verlauf der ersten Hälfte jede Schwäche der Aldekerkerinnen aus und gingen mit einer eigenen Führung in die Kabine. „Wir haben nach der klaren 11:5-Führung wohl gedacht, dass wir das hier mit halber Kraft über die Zeit bringen können“, kritisierte Baude später das etwas lasche Angriffsverhalten seines Teams in den letzten zehn Minuten vor der Pause. Statt weiter konzentriert zu spielen, wurden die Würfe unnötig aus der zweiten Reihe genommen. Mettmann lief dann jedes Mal erfolgreiche Tempogegenstöße. Ganz offensichtlich fand Baude in der Kabine aber die richtigen Worte, denn nach dem Seitenwechsel gab seine Mannschaft sofort wieder Vollgas und ließ danach auch nichts mehr anbrennen. „In der zweiten Hälfte waren wir es, die gut gekontert und die Bälle vorne reingemacht haben.“ Aber auch Mettmann steckte trotz Rückstand nicht auf, ging bis zum Schluss das hohe ATV-Tempo mit und zeigte jederzeit den Willen, doch noch was reißen zu wollen. „Wir haben an diesem Wochenende die Breite des Kaders wirklich gebraucht und ich bin zufrieden damit, wie wir das heute gelöst haben.“
Für beide Teams war aber noch ein anderes Spiel am Wochenende interessant: Rheinhausen konnte mit 31:27 in Rheydt gewinnen. Damit rückt der ATV II auf einen Punkt an die Rheydtherinnen heran, für Mettmann bedeutete das Ergebnis allerdings das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. „Daran sieht man, wie sehr im Abstiegskampf Kräfte freigesetzt werden können. Angesichts der guten Leistung der Mettmannerinnen hier wünsche ich ihnen, dass sie den Klassenerhalt doch noch schaffen“, meinte Baude mit Blick auf die Ligakonkurrenz.
TV Aldekerk: Stahlberg, Joebkes – van Neerven (9/3), Schütten (5), Spriewald (3), Laura Nebel (3), Veermann (3), Bleckmann (3), Rottwinkel (2), Willemsen (2), Molderings (2/1), Tillmann (2/1), Witzke (1), Karpowitz.
Autor: Muelders -- 24.04.2018; 10:42:03 Uhr
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