Christian Löhlein, Mediziner des Klinikums Niederberg, reist regelmäßig auf die Philippinen, um Menschen zu helfen.
NIEDERBERG (stemu) Dr. Christian Löhlein (Ärztlicher Direktor am Klinikum Niederberg und Chefarzt des Institutes für Anästhesie und operative Intensivmedizin) wurde der „Presidential Award for Filipino Individuals and Organizations Overseas 2012“ vom Präsidenten der Philippinen in dessen offizieller Residenz, dem Malacanan Palace, überreicht. Löhlein wurde unter insgesamt 137 Nominierten aus 26 Ländern als einer der Preisträger auserwählt. Der Honorarkonsul der Philippinen würdigte Löhleins humanitäre und medizinische Dienste für weite Teile der Philippinischen Armenbevölkerung und sein unermüdliches persönliches Engagement in einem Brief: „Sicher auch im Sinne der vielen Menschen, denen Sie mit Ihrem Einsatz und Ihrer Unterstützung helfen, möchte ich Ihnen gegenüber nochmals meine persönliche Hochachtung und Anerkennung zum Ausdruck bringen.“
Seit 19 Jahren engagiert sich der Mediziner ehrenamtlich für die Organisation „Interplast Germany“. 1994 reiste Löhlein erstmals mit einer Gruppe von Ärzten und Pflegekräften auf die Philippinen. Seither war er zu 30 Einsätzen dort und leitete Operationsteams, die insgesamt rund 2800 Patienten (überwiegend Kinder) operiert haben.
„Die Grundidee ist die plastische Chirurgie“, erklärt Löhlein. „Wobei auf den Philippinen unter plastischer Chirurgie die rekonstruktive Chirurgie verstanden wird. Hierzulande begreift man unter diesem Begriff oft die ästhetische oder auch Schönheitschirurgie, die im Rahmen derartiger Einsätze selbstverständlich nicht durchgeführt wird.“ Die behandelten Patienten leiden häufig unter Gesichtsfehlbildungen, Lippen-/Kiefer-/Gaumenspalten, Handfehlbildungen, schweren Verbrennungsnarben, Tumoren der Haut und des Kopfes sowie Defekten durch Unfälle oder Kriegsfolgen. „In westlichen Ländern stellt eine angeborene Lippen-/Kiefer-/Gaumenspalte nach kompetenter operativer Versorgung, die schon im Säuglingsalter beginnt, in der Regel kein nennenswertes Handicap dar. In den meisten Ländern der Dritten Welt fehlen jedoch speziell ausgebildete Ärzte und ein leistungsfähiges Gesundheitssystem. Den Familien mangelt es am nötigen Geld für die Operation“, weiß Löhlein. Angeborene Fehlbildungen oder Erkrankungen würden häufig als göttliche Strafe für Fehlverhalten verstanden.
Die Leidtragenden sind lebenslang schwer behindert, können keine verständliche Sprache erlernen und sind daher auch nicht in der Lage, eine schulische oder berufliche Ausbildung zu bekommen. Ziel der Auslandseinsätze sei es, die Patienten in die Lage zu versetzen, ein sozial integrierter Teil ihrer Gesellschaft zu werden. „Unsere Operationen haben innerhalb der Philippinen einen sehr hohen Stellenwert. Für uns ist die Arbeit mit einem Glücksgefühl verbunden, denn innerhalb kürzester Zeit sehen wir die Veränderung und schauen in die strahlenden Augen der Patienten und Angehörigen“, so Löhlein.
Autor: Muelders -- 31.03.2013; 22:17:09 Uhr
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