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180917 Sonderelektronik für die Industrie

 

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Isabell Döring entschied sich erst nach Umwegen, das Unternehmen ihres Vaters weiterzuführen.
VON STEFAN MÜLDERS
KREIS METTMANN Manfred Döring musste lange warten, bis er für das von ihm gegründete und nach ihm benannte Industrie-Elektronikunternehmen in Velbert eine Nachfolge gefunden hatte. Obwohl er sich externe Unterstützung ins Boot holte und die Firma öffentlich ausschrieb, erreichte man mit keinem der Interessenten abschließende Einigkeit. Die drei Töchter hatten sich beruflich anders orientiert und kamen für eine Weiterführung innerhalb der Familie auch nicht in Frage. Doch dann die Wende: Die jüngste, Isabell, wollte sich nach erfolgreicher Informatik-Ausbildung in einem Verlagshaus noch mal neu orientieren, ein kaufmännisches Studium beginnen. „Damit begannen doch noch mal die Überlegungen, den Visionen der Mitarbeiter aus frühesten Kindheitstagen zu folgen“, erinnert sich die heute 34-Jährige. Denn die hatten in ihr bereits die zukünftige Geschäftsführerin gesehen, als sie als Dreikäsehoch durch die Firma ihres Vaters streunte.
Vor elf Jahren begann Isabell Döring ihr Diplomstudium an der FHDW Bergisch-Gladbach mit dem Schwerpunkt mittelständische Wirtschaft. Gleichzeitig wirkte sie bereits im Familienunternehmen mit. „Ich konnte das praxisorientierte Studium 2010 erfolgreich abschließen und bin dann als kaufmännische Angestellte bei meinem Vater eingestiegen.“ Knapp fünf Jahre wirkten die beiden Seite an Seite mit Entscheidungshoheit bei Vater Manfred, ehe die offizielle Übergabe im April 2015 erfolgte. Seither hält der Gründer sich im Hintergrund, steht aber durchaus mit väterlichem Rat zur Seite, wenn es gewünscht ist. Tochter Isabell wuchs in mehreren Jahren in ihre Aufgaben hinein und der 70-Jährige genießt es inzwischen, sein Lebenswerk in guten Händen zu sehen. Einen entscheidenden Unterschied gibt es zwischen Vater und Tochter: Während Manfred Döring in seinem Unternehmen von Anfang an auch der Chefentwickler war, konzentriert Isabell sich auf die kaufmännischen Aufgaben. „Ich hatte zwar immer eine technische Affinität und verstehe, was meine Mitarbeiter machen. Aber diesen Teil will ich dann doch denjenigen überlassen, die mehr davon verstehen als ich.“ Der dafür zuständige Mitarbeiter soll bald Unterstützung bekommen.
Manfred Döring gründete seine Firma am 1. Januar 1987 aus einer Festanstellung heraus. Mit seinen entwicklerischen Fähigkeiten gewann er schneller als erwartet einen ausreichend großen Kundenkreis, um bereits im ersten Jahr – vom heimischen Schreibtisch aus – schwarze Zahlen zu schreiben. Döring Industrie-Elektronik wuchs kontinuierlich und nach wenigen Jahren in gemieteten Räumlichkeiten baute er am heutigen Standort sein eigenes Gebäude auf rund 1000 Quadratmetern, das 1994 bezogen werden konnte. Noch heute wird die Sonderelektronik zur Steuerung und Überwachung in überwiegend kleinen Stückzahlen im eigenen Betrieb gefertigt. Unter anderem kommen diese in Straßenbahnen, dem ICE, LKW, Kornmühlen in der Landwirtschaft oder Luftschleiern in Ladenlokalen zum Einsatz. Einen neuen Bereich konnte Isabell Döring akquirieren: Für das Neandertal-Museum werden Audio-Einheiten gefertigt, ein Produkt, das durchaus noch mehr Kunden finden könnte in der Zukunft.

Kleines Unternehmen mit Wachstumschancen
Döring Industrie-Elektronik beschäftigt zurzeit acht Mitarbeiter. Manfred Döring hatte die Firma bewusst klein und überschaubar gehalten, ein Prinzip, das auch Tochter Isabell trotz Wachstumschancen beibehalten will. Zu groß soll das Familienunternehmen nicht werden.
In der Region vernetzt sich Döring zum Beispiel über die Schlüsselregion und die Wirtschaftsjunioren. Sie schätzt an den Verbänden, dass diese auch kleinen Unternehmen Möglichkeiten bieten, die sonst nicht realisierte werden könnten – wie zum Beispiel gesundheitsbezogene Angebote für die Mitarbeiter.



Autor: Muelders -- 17.09.2018; 07:23:11 Uhr

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