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190220 Im­mo­bi­li­en blei­ben sehr be­gehrt

 

Auch in schwierigen Zeiten ist der Vorstand mit dem Geschäftsergebnis zufrieden. Digitalisierung schreitet voran.
VON STEFAN MÜLDERS
KREIS METTMANN Die Zeiten sind für Banken und Sparkassen schwierig, dennoch zog der Vorstand der Sparkasse HRV ein zufriedenes Fazit für das Jahr 2018. Der Vorstandsvorsitzende Jörg Buschmann und seine Kollegen Wolfgang Busch und Josef Stopfer berichteten von einem normalen Jahr bei Privatkunden und Zuwächsen im Wertpapiergeschäft und Firmenkundenbereich. „Ziele, die wir uns gesteckt haben, wurden  erreicht“, sagt Buschmann. „Man muss allerdings ganz klar sagen, dass wir uns nach Jahren der Nullzinsphase und gestiegener Bankenregulierung  inzwischen auf einem anderen Ertragsniveau bewegen als in früheren Zeiten. Unter  den gegebenen Rahmenbedingungen können wir mit dem Ergebnis aber noch zufrieden sein.“
Dennoch sei die Ertragslage weiter solide. Die Bilanzsumme ist um 2,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro (Vorjahr 3,3 Milliarden) gestiegen, die Eigenkapitalquote liege bei 18,6 Prozent. Zum Vergleich: Die der Deutschen Bank lag mit zuletzt leicht steigender Tendenz 2017 bei 4,26 Prozent, die Commerzbank wies 2017 eine Eigenkapitalquote von 6,33 Prozent aus. „Wir werden auch in diesem Jahr wieder eine Ausschüttung an die Trägerkommunen empfehlen. Allerdings haben wir uns in der Höhe noch nicht festgelegt.“ Das Eigenkapital soll aus den erwirtschafteten Jahresüberschüssen weiter verbessert werden, um auch in Zukunft die Kreditnachfragen in vollem Umfang erfüllen zu können.
Im Kreditgeschäft ist das Wachstum angesichts niedriger Zinsen rückläufig, wenngleich das Neugeschäft auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden konnte. 306 Millionen Euro Kredite wurden ausgegeben. „In den Firmen ist die Liquiditätsausstattung gut, wodurch der kreditfinanzierte Investitionsbedarf sinkt. Und im Privatkundenbereich sorgt das geringe Angebot im Immobiliensektor für geringeren Kreditbedarf. Zudem haben wir in unseren Geschäftsgebieten kaum Neubauprojekte.“ Die Nachfrage nach Immobilien sei nach wie vor sehr hoch – aber das Angebot fehlt. So wurden 2018 noch einmal weniger Objekte vermittelt (93 statt 133 im Vorjahr). „Aber damit sind wir immer noch einer Top-Makler im Kreis Mettmann“, weiß Buschmann. Der Gesamtkaufpreis der Immobilien lag bei 23,5 Millionen Euro.
Wachstum verzeichnete die Sparkasse HRV – und das klingt bei niedrigen Zinsen fast paradox – bei den Einlagen. Die Vorjahreswerte wurden um fünf Prozent gesteigert und lagen 2018 bei 136,1 Millionen Euro. „Das zeigt uns, dass die Kunden uns Vertrauen und auf Sicherheit setzen. An den Zinsen kann es jedenfalls liegen. Außerdem stellen wir fest, dass das Sparbuch nach wie vor eine gefragte Anlageform ist.“ Dank im vergangenen Jahr guter konjunktureller Entwicklung, gestiegener Reallöhne und Entspannung am Arbeitsmarkt sei die Liquidität auch im privaten Bereich spürbar gut. Auch das Wertpapiergeschäft und Fondsanlagen verliefen erfolgreich für das Institut. Hauseigene Lösungen wie die „Individuelle Vermögensverwaltung“ und die „Aktive Depotbetreuung“ würden gut angenommen.
Überhaupt sind es moderne Produkte und Serviceleistungen, die bei den Kunden immer mehr Anklang finden. Das „Experiment“ Aha!-Filiale wird als Erfolg bezeichnet. Menschen jeden Alters kommen hierher und in die Seminare – oder lassen die Mitarbeiter zu sich kommen, beispielsweise in Seniorenheime – um sich die Nutzung digitaler Banking-Optionen näher bringen zu lassen. Parallel dazu steigt die Nutzung „digitaler Services“: Der Anteil von online geführten Girokonten ist auf 58,7 Prozent (+2,4 Prozent) gestiegen, die Sparkassen-App-Nutzer liegen bei 25400 und damit rund 20 Prozent der Kunden. Neu ist das Online-Banking per Sprachsteuerung, das die Sparkasse HRV Ende vergangenen Jahres als eines der ersten Institute eingeführt hat. Buschmann geht davon aus, dass diese Technik in Zukunft stark zunehmen wird.

Filialnetz soll erst mal stabil bleiben
Filialschließungen sind keine weiteren geplant. Aber deren Frequentierung werde regelmäßig überprüft. Aktuell unterhält die Sparkasse HRV 27 Filialen, darunter zehn SB-Center.
Mitarbeiter Derzeit sind 679 Menschen bei der Sparkasse HRV beschäftigt, darunter 25 Auszubildende, deren Ausbildung seit drei Jahren papierlos per Tablet stattfindet.
Aha!-Filiale Das innovative Angebot wird durch drei feste Mitarbeiter und einen Azubi betreut. Ob und wie das Projekt ausgebaut wird, steht noch nicht fest.



Autor: Muelders -- 20.02.2019; 06:58:43 Uhr

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