Die „Zukunftsmacher“ der Kiekert AG eröffneten gestern mit dem „Central Park“ ihr erstes sichtbar umgesetztes Projekt in Heiligenhaus.
VON STEFAN MÜLDERS
HEILIGENHAUS Der Heiligenhauser Automobilzulieferer Kiekert kann nicht nur in technologischer Sicht innovative Wege gehen. Auch in der Mitarbeiterbeteiligung hat der Weltkonzern mit den „Zukunftsmachern“ ein inzwischen preisgekröntes Projekt aufgesetzt, das globale Wirkung zeigt. Mit dem „Central Park“ wurde gestern in Heiligenhaus ein von den Mitarbeitern entwickelter Pausenraum seiner Bestimmung übergeben. „Kiekert hat hiermit ein Alleinstellungsmerkmal zur Umsetzung gebracht, das uns als Mitentwickler stolz macht“, hatte Patrick Bienert, Projektleiter für den „Central Park“ in Heiligenhaus, bei der Eröffnung gesagt. Wie die anderen Zukunftsmacher-Projekte haben auch die Pausenräume einen globalen Ansatz, der an allen Kiekert-Standorten umgesetzt wird. In Wixom/USA konnte kurz zuvor der erste weltweite „Central Park“ eröffnet werden, die nächsten folgen in Mexiko und Tschechien. Auch in China sind sie so weit fortgeschritten, dass die Fertigstellungen nach den dortigen Neujahrsfeierlichkeiten erfolgen.
„Die Grundidee ist für alle Standorte gleich“, sagt Ufuk Bektas, weltweiter Projektleiter für das Pausenraum-Projekt. „Die Idee für den Namen ‚Central Park‘ kam uns während einer Pause in der Cafeteria und fand dann während unserer Zukunftsmacher-Konferenzen großen Anklang. Die Räume sind jeweils im Herzen des Unternehmen angelegt und sollen allen Mitarbeitern einerseits ein Ruhepol sein, andererseits die Kommunikation abteilungsübergreifend fördern.“ Sitzgelegenheiten sollten sowohl einen offenen Austausch ermöglichen wie auch Gelegenheit bieten, sich während Besprechungen an Tischen Notizen machen zu können. Spielerische Elemente sind ebenso fester Bestandteil – in Heiligenhaus ein Kicker, in den USA und China werden es voraussichtlich Tischtennisplatten sein – wie Bücherregale, die zum Büchertausch anregen sollen. „Wir erhoffen uns, dass auch unsere internationalen Gäste Bücher mitbringen und so ein vielfältiges und globales Bücherregal entsteht.“ Ein weiteres festes Element ist eine gestaltbare Wand für landestypische Gegenstände. Diese werden in der Unternehmenszentrale in Heiligenhaus noch gesammelt und stehen daher noch nicht zur Verfügung. „Aber Ideen gibt es genug, von der Kuckucksuhr über historische Schlösser und Beschläge bis zur Karnevalsmütze. Letztendlich sollen es Gegenstände mit Geschichte(n) dahinter sein, die zu weiterem Gesprächsbedarf anregen können.“ Wichtig war den „Zukunftsmachern“ auch eine offene Gestaltung. Einige Standorte setzen diese durch Lösungen im Freien um, in Heiligenhaus wurde dem durch vollverglaste Wände Rechnung getragen, die einen hellen und freundlichen Charakter im Innenraum unterstreichen.
Auch die anderen beiden Zukunftsmacher-Projekte sind bereits fortgeschritten. Im „Mentorship“ startet am 20. Februar die globale Bewerbungsphase. Mitarbeiter können sich über eine interne Website als Mentoren und Mentees bewerben. Dabei geht es nicht nur um „alt hilft jung“, sondern vielmehr um spezielle Fähigkeiten und Kompetenzen, die im direkten Austausch weitergegeben werden können. „Wenn sich beispielsweise jemand für Präsentationsaufgaben fit machen möchte, könnte man ihm jemanden zur Seite stellen, der damit schon sehr viel Erfahrung hat“, sagt Bettina Brandt, Projektleiterin für das „Mentorship“. „Golden Skills“ zielt auf die Förderung von Mitarbeitern mit Behinderungen ab. Weil die Zentrale in Heiligenhaus hier bereits sehr gut aufgestellt ist, geht es dabei vor allem darum, weltweit die Maßnahmen so gut wie möglich zu adaptieren. In Tschechien beispielsweise konnten von Oktober bis jetzt zehn neue Mitarbeiter mit sogenannten „Golden Skills“ eingestellt werden. In Mexiko wird das Betriebsgelände gerade barrierefrei umgebaut, um dort erst mal die Voraussetzung für behinderte Mitarbeiter zu schaffen. „Gerade dort können wir noch beispielgebende Erfolge erzielen, denn behinderte Menschen fallen dort immer noch durch das soziale Raster“, erklärt Bettina Brandt. Doch auch in Heiligenhaus bereitet man gerade eine Kooperation mit dem Heljensbad vor, die eine Idee aus dem „Zukunftsmacher“-Projekt ist.
Ausgezeichnete Idee zur Mitarbeiterbeteiligung
Im Jahr 2015 startete Kiekert unternehmensintern die Suche nach „Zukunftsmachern“, Mitarbeitern, die aktiv und in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Marketing und Kommunikation sowie direkt mit der Unternehmensleitung Ideen und Projekte zur Mitarbeiterzufriedenheit umsetzen wollen. Im Sommer des vergangenen Jahres nahmen die weltweit 27 „Zukunftsmacher“ die demokratisch ausgewählten Projekte in Angriff. Ende des Jahres erhielt das Unternehmen dafür unter anderem den „HR Excellence Award“ in der Kategorie „Mitarbeitermanagement“.
Autor: Muelders -- 26.01.2017; 17:47:03 Uhr
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