Torsten Groenewold, Michael May und Michael Rückels hatten bei ihrem Wachdienst in Kühlungsborn eine ruhige Zeit. Zu spektakulären Einsätzen wie am vergangenen Wochenende kam es nicht. Generell warnt die DLRG vor Leichtsinn.
Von Stefan Mülders
Heiligenhaus Das heiße Wetter der vergangenen Tage lockte zahlreiche Badegäste an Flüsse, Seen und die Küsten von Nord- und Ostsee. Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hatten in dieser Zeit alle Hände voll zu tun. Schwere Unglücksfälle waren meist auf den Leichtsinn und Unwissenheit Einzelner zurückzuführen.
Von alledem noch nichts mitbekommen hatten Torsten Groenewold, Michael May und Michael Rückels von der Heiligenhauser DLRG, als sie bei noch nicht so gutem Wetter zum inzwischen 24. Mal ihren Rettungswachdienst im Ostseebad Kühlungsborn absolvierten. Mehr als 350 zumeist ruhige Wachstunden absolvierten die drei am Strand von Mecklenburg-Vorpommern.
Erst nach ihrer Abreise begann die Hochphase der Urlaubszeit an den deutschen Küsten und die Zahl der Rettungsschwimmer, die ehrenamtliche ihre Freizeit dort verbringen, stieg wieder an. In den Schwerpunkt-Monaten Juli und August werden allein in Kühlungsborn über 100 Wachgänger mehr als 4 000 Stunden Dienst pro Monat leisten. „Aber in der Vorsaison mussten wir alten Haudegen den Dienst aufrecht erhalten“, resümiert Michael Rückels, selbst Wach- und Einsatzleiter in der Heiligenhauser DLRG. Immerhin konnten er und seine Mitstreiter schon die neue Unterkunft in Beschlag nehmen, die im Vorjahr noch eine Baustelle war. In der Hauptsaison belegen je drei Rettungsschwimmer eines der vorhandenen Zimmer. „Wir haben aber den Vorteil genießen können, dass aufgrund der geringen Zahl der Wachgänger vor Ort jeder ein Zimmer für sich hatte“, erinnert sich Torsten Groenewold, der als Bootsführer vor Ort war.
Den Strand selbst fanden die Heiligenhauser in gewohnter Form vor. An „Turm 2“ ist in jedem Jahr der meiste Betrieb, „weil hier die Volleyballfelder liegen und unter anderem die Gäste des Morada-Ressort diesen Abschnitt belegen“, weiß Michael Rückels. In der Vorsaison waren auch die Wachen „Ost“ und „West“ besetzt, zur Hauptsaison wurden weitere vier mobile Wachtürme auf die Strandabschnitte gebracht.
Ein neues Rettungsboot wurde von der Stadt Kühlungsborn direkt in den USA bestellt. „Wir brauchen hier schmalere Boote als die, die in Deutschland erhältlich sind, weil diese nicht in den Bootscontainer vor Ort passen“, sagt Bootsführer Groenewold, der die erste Einsatzfahrt machte und das Boot damit quasi höchstpersönlich in Dienst stellte. „Bei Windstärken 5 bis 6 mussten wir weitere Fahrten allerdings reduzieren, Einsätze auf dem Wasser waren zum Glück nicht notwendig.“
Anders als den drei Heiligenhausern erging es schon im Juli den DLRG-Rettungskräften. Eine Rettungssportveranstaltung der Lebensretter in Warnemünde wurde aufgrund von Einsatzfällen sogar kurzzeitig unterbrochen, auch an den anderen Küstenabschnitten kam es zu zahlreichen Einsätzen. Auch in Kellenhusen, wie der DLRG-Bundesverband berichtete: Dort konnten die Retter am 9. Juli zunächst einen 20-Jährigen und später einen zehn Jahre alten Jungen vor dem Ertrinken bewahren. Zwei Tage später fiel ein siebenjähriges Mädchen von einer Buhne ins Wasser. Alle beteiligten Personen wurden bei der Rettung verletzt.
SICHERHEIT AM STRAND
Flaggen zeigen Badezonen an
Die Beflaggung an Stränden ist international geregelt. Ihre Bedeutung im Einzelnen:
DLRG-Flagge + rot-gelbe Flagge an der Wache Wasserrettung im Dienst.
Zusätzliche gelbe Flagge: Schwimmen und Baden gefährlich.
DLRG-Flagge + rote Flagge an der Wache: Schwimmen und Baden verboten.
Rot-gelbe Flagge am Strand: Badezonenbegrenzung.
Autor: Muelders -- 03.11.2018; 10:54:29 Uhr
Dieser Artikel wurde bereits 2680 mal angesehen.