Die 14 Aussteller im Berufskolleg Niederberg nahmen nach zwei Stunden stapelweise Bewerbungsschreiben der 230 Teilnehmer mit in ihre Unternehmen.
VON STEFAN MÜLDERS
NIEDERBERG Neben internationalen Unsicherheiten beschäftigt die Unternehmen in der Region vor allem der Fachkräftemangel – sei er schon spürbar oder in absehbarer Zeit drohend. Das beste Mittel dagegen ist die Ausbildung für den eigenen Mitarbeiterstamm. Auf Bitten aus Mitgliederkreisen hatte der Verein Schlüsselregion deshalb Ende vergangener Woche zur Ausbildungsbörse „Azubi werden 2019“ eingeladen. 230 interessierte Jugendliche waren dem Ruf ins Berufskolleg Niederberg gefolgt, im Gepäck gleich mehrere fertige Bewerbungsunterlagen zur Weitergabe an die in Frage kommenden 14 Aussteller.
„Auf unserem Portal ‚ausbildung-schluesselregion.de‘ bieten unsere Mitgliedsunternehmen aktuell noch 54 offene Ausbildungsplätze für dieses Jahr“, sagt Schlüsselregion Geschäftsführer Dr. Thorsten Enge. „Dazu kommen noch neun Plätze für das duale Studium, aber hier ist der Druck dank des Campus Velbert/Heiligenhaus der FH Bochum nicht ganz so groß. Durch die Hochschule sind wir in unserer Region in einer ganz guten Lage.“ Gesucht werde im Prinzip in allen Branchen der Region. Vom gewerblichen-technischen Bereich bis zur kaufmännischen Ausbildung sei im Prinzip für alle und jeden Schulabschluss etwas dabei. Mit dem Veranstaltungsformat zeigte Enge sich sehr zufrieden: „Für uns war spannend zu sehen, dass wir mit der Ausbildungsbörse ein großes Einzugsgebiet erreicht haben. Unsere Besucherbefragung hat ergeben, dass Jugendliche aus 28 verschiedenen Schulen bei der Börse waren. Die meisten aus Velbert und Heiligenhaus, aber viele auch aus Wuppertal, Mettmann, Essen und anderen Städten.“
Viele Jugendliche kamen mit ganz konkreten Vorstellungen zur Ausbildungsbörse. Mohamed aus Heiligenhaus beispielsweise möchte Elektroniker werden. „Schon das Praktikum in diesem Bereich hat mir großen Spaß gemacht“, sagt der 17-Jährige, der mit seiner Feuerwehr-Uniform ins Berufskolleg nach Velbert gekommen war. In der Freizeit engagiert er sich in der Heiligenhauser Jugendfeuerwehr. „Neue Geräte kennen lernen und verstehen, wie sie funktionieren, das finde ich gut. Und ich habe hier schon einige Firmen gesehen, die meinen Wunschberuf anbieten.“
Auch die Give-Away-Schüsseln auf den Herstellerständen zeigen, dass den meisten Jugendlichen die Suche nach einem Ausbildungsplatz an diesem Nachmittag wichtiger war als das Sammeln von Souveniers und Süßigkeiten. Alina Kurze, Geschäftsführerin der Velberter Firma Stero Zerspanungstechnologie, konnte beispielsweise ihre Schokoriegel fast vollständig wieder mitnehmen. „Da war eigentlich nur mein Vater dran“, erzählte sie lachend, während sie die Veranstaltung ansonsten nur loben konnte. „Wir haben schon hier und heute einen ganzen Packen Bewerbungen bekommen. Besonders positiv fand ich, dass viele Jugendliche sehr gut vorbereitet waren und ganz konkret für 2019 einen Ausbildungsplatz suchen.“ Wie ihr ging es auch den anderen Ausstellern, die mit offenen Stellenangeboten auf die Jugendlichen warteten. So ist davon auszugehen, dass diese im August schon ins Berufskolleg Niederberg zurückkehren - dann aber nicht mehr als Besucher einer Ausbildungsbörse, sondern als frisch gebackener Azubi zu Beginn des ersten Lehrjahres.
Angebot für Schlüsselregion-Mitglieder
Ausbildungsmarketing Das Angebot der Schlüsselregion aus Internetportal, Ausbildungsbörse und Talentwerkstatt nutzen insgesamt 30 Mitglieder. Rund die Hälfte war im Berufskolleg Niederberg dabei.
Teilnehmer der Ausbildungsbörse: AAC Kabelbearbeitungssysteme, CES, Dörrenhaus Spedition, EMKA Beschlagteile, EVB Technik, GLW Gemeinschaftslehrwerkstatt, IMS Messsysteme, Dietrich Lüttgens, Mühlhause, R+M de Wit, Stero Zerspanungstechnologie, Stadtwerke Velbert, Vitz Federn und Woelm.
Autor: Muelders -- 25.02.2019; 10:19:36 Uhr
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