Mit dem Frühling zieht es wieder mehr Zweiradfahrer an die frische Luft. Doch vor der ersten Fahrt ist einiges zu beachten. Hinweise für die Wartung und das sichere Verschließen. Das Tragen von Helmen wird dringend empfohlen.
Von Stefan Mülders
RATINGEN Fahrradfahren ist auf dem Vormarsch, und das nicht nur während der Streiks im Öffentlichen Personennahverkehr. Das Fahrrad wird insbesondere in Städten immer mehr als sparsames und ökologisches Transportmittel anerkannt. Als Freizeitvergnügen beginnt mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings wieder die Hochphase für Fahrradfreunde. Und gerade hier sind der Kreis Mettmann und seine Kommunen mit verschiedensten fahrradfreundlichen Projekten und Bemühungen auf dem Vormarsch.
Diese lassen sich unter anderem mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Kreis Mettmann erkunden. Geführte Touren sind auf der Internetseite gelistet. Doch wer sein Rad nach der Überwinterung in Garage oder Kellergeschoss ins Freie holt, sollte ein paar Dinge beachten. „Eigentlich sollte man vor der ersten Fahrt bereits alles gecheckt und vorbereitet haben“, sagt Jürgen Wüsthoff, Vorsitzender des ADFC im Kreis.
Mindestens sollten vor der ersten Fahrt der Luftdruck geprüft, die Bremsen kontrolliert und die Kette gefettet sein. „Das überflüssige Fett wird wieder abgewischt, wenn dann der Sattel fest ist und das Licht funktioniert, kann es eigentlich losgehen.“ „Eigentlich“ verwendet Wüsthoff, weil er einen Besuch beim Fahrradhändler dringend empfiehlt. „Wie beim Auto sollte man auch beim Fahrrad regelmäßige Inspektionen vornehmen. Insbesondere bei den Bremsen hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan.“
Ohne eventuell notwendige Reparaturen sollte man mit 20 bis 25 Euro für eine solche Inspektion auskommen können. „Wer sich auf eine größere Tour begibt, sollte natürlich an Verpflegung, insbesondere Getränke, denken.“ Für derartige Vorhaben hält der ADFC aber auf seiner Internetseite www.adfc.de noch viele weitere Tipps parat. Neben der Sicherheit während der Fahrt sollte auch ein Augenmerk auf die richtigen Fahrradschlösser gelegt werden.
Die Stiftung Warentest hat hier allerdings in ihrer April-Ausgabe der Zeitschrift „Test“ keine guten Nachrichten: Bei der Überprüfung von acht Zahlenschlössern unterschiedlicher Bauart fielen alle durch. Egal, ob Billig- oder Markenschloss, sämtliche geprüften Fahrradschlösser mit Zahlencode waren innerhalb von 20 geknackt. „Das liegt nicht am Code, der wirkt zuverlässig“, verkündet die Stiftung Warentest. „Es liegt an den verwendeten Materialien.“
Mit Säge oder Bolzenschneider seien die acht Testschlösser schnell zu knacken gewesen. Ein Jahr zuvor hatte ein Test von Schlössern mit Schlüssel immerhin zum Teil bessere Ergebnisse hervorgebracht. „Ein gutes Fahrradschloss, das Diebe abschreckt, sollte einem Aufbruchversuch mindestens drei Minuten lang standhalten.“ Daher rät die Stiftung dazu, sein Rad mit mindestens zwei Schlössern unterschiedlicher Bauart zu sichern.
Auf eine faktische Helmpflicht beim Fahrradfahren weist die Verbrauchervereinigung „Geld und Verbraucher“ (GVI) hin. „Bei Nichttragen eines Helmes kann der Anspruch auf Schadensersatz gekürzt oder sogar gänzlich gestrichen werden“, sagt Vorstand Jürgen Buck. 2012 verunglückten nach Angaben von GVI fast 75 000 Fahrradfahrer, davon wurden über 13 800 schwer verletzt. 406 Unfälle nahmen einen tödlichen Ausgang. Analysen von Versicherungsgesellschaften hatten ergeben, dass bei schweren und tödlichen Unfällen bei Fahrradfahrern ausnahmslos der Kopf betroffen war.
Wer sich nicht die Hände schmutzig machen will (oder keine Ahnung hat), geht zum Fahrradhändler seines Vertrauens: Die meisten Fachgeschäfte bieten zur Zeit sogenannte Frühjahrs-Checks an.
Auch am Bahnhof Ost, in der Radstation des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SkF), kann man seinen Drahtesel auf Vordermann bringen lassen.
BEIM ADFC
Kurse für Erwachsene
Nach Angaben des ADFC gibt es immer noch viele Erwachsene, die nicht Fahrradfahren können.Dafür werden seit einiger Zeit spezielle Kurse für Erwachsene angeboten, die Fahrradfahren lernen wollen – oder für diejenigen, die seit dem Erwerb des Führerscheins nicht mehr auf einem Fahrradsattel gesessen haben und sich deshalb unsicher fühlen.
In der Region bieten die ADFC Düsseldorf und Duisburg Fahrradkurse für Erwachsene an.
Infos: www.adfc.de
Autor: Muelders -- 02.11.2018; 21:18:41 Uhr
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