Geschäftsführer Cruse rechtfertigt Investitionen in den Bestand.
VON STEFAN MÜLDERS
NIEDERBERG Vor fast 100 geladenen Gästen konnten Dr. Niklas Cruse, seit Jahresbeginn wieder Geschäftsführer am Helios Klinikum Niederberg, und der Ärztliche Direktor Dr. Markus Bruckner eine positive Bilanz des abgelaufenen Jahres ziehen. Das medizinische Spektrum sei 2018 erneut ausgebaut worden und die Zahl der zertifizierten Zentren habe zugenommen.
„Unser bisheriges lokales wurde jetzt als Regionales Traumazentrum eingestuft und ist damit in der Bedeutung gestiegen“, sagte Bruckner. „Ebenfalls neu ist die ‚Heart Failure Unit‘, eine Zertifizierung für die Versorgung herzinsuffizienter Patienten.“ Darüber hinaus konnte das Klinikum Niederberg als „Chest Pain Unit“ (Patienten mit unklarem Brustschmerz), Perinatalzentrum II, Prostatazentrum, eines von bundesweit sehr wenigen Alfa-Pump-Zentren, Adipositaszentrum, Darmzentrum, Endoprotetikzentrum und Hernienzentrum erfolgreich auditiert werden. Für das Kontinenzzentrum steht das Re-Audit in diesem Jahr an.
Niklas Cruse berichtete freudig von weiteren neuen Chefärzten und Sektionsleitern, die das Haus mit ihrer Kompetenz unterstützen. Im vergangenen Jahr konnten Dr. Sören Lutz (Kinder- und Jugendmedizin), PD Dr. Till Hasenberg (Adipositas-Chirurgie), Dr. Sami Renner (Psychiatrie, Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Psychotherapie), PD Dr. Hansjörg Heep (Sektionsleiter Endoprothetik), Marcus D. Paus (Sektionsleiter Schmerztherapie), Dr. Frank Schemmann (Sektionsleiter Fuß- und Sprunggelenkchirurgie), Dr. Tobias Jahnke (Sektionsleiter minimalinvasive Fußchirurgie) sowie die Senior Consultants Prof. Dr. Guido Gerken (Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin) und Dr. Volkmar Rolf Bongers (Kardiologie, Angiologie und Diabetologie) neu vorgestellt werden. Darüber hinaus verwies er auf wichtige medizinische Kooperationen wie das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am Klinikum und die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen, denen in der Robert-Koch-Straße eine Wohnung als neuer zentraler Treffpunkt eingerichtet wurde. „Und ich freue mich schon darauf, wenn wir bald die neue Rampe für den barriefreien Zugang begehen können.“
Eine kleine Baumaßnahme wenn man man sie mit dem vergleicht, was der Konzern auf dem Klinikgelände noch vorhat. In diesem Jahr soll der Spatenstich für den Neubau erfolgen. Insgesamt umfasst die Baumaßnahme rund rund 100 Millionen Euro. „Es gibt auf der regionalen Ebene noch ein paar Detailfragen zu klären, aber uns ist allen klar, dass wir einen engen Zeitplan haben und noch in diesem Jahr loslegen müssen“, bekräftigte Cruse die Pläne für das Klinikum Niederberg. „Unsere erheblichen Investitionen in das Bestandsgebäude dürfen nicht so verstanden werden, dass wir uns von unserem Bauvorhaben verabschieden würden. Wir müssen noch einige Jahre in diesem Gebäude arbeiten und das soll unter bestmöglichen medizinischen Bedingungen passieren. Und an der einen oder anderen Stelle gehören dann auch Schönheits- und Sofortmaßnahmen mit dazu.“ Cruse erwähnte darüber hinaus die Bedeutung des Klinikums als Ausbildungsbetrieb mit derzeit 52 Auszubildenden, darunter zwei im sehr spezialisierten Bereich der Kinderkrankenpflege, zahlreichen Weiterbildungsangeboten für interne Mitarbeiter und externe Interessierte. Und er verwies auf mehrere Verbesserungen für Patienten wie den neuen Caterer, der seit Ende Januar die Speiseversorgung sicherstellt, oder das ab Februar eingesetzte digitale Befragungssystem. „Hier kommen unsere Mitarbeiter mit dem Tablet ans Patientenbett und befragen direkt vor Ort. Wir müssen nicht mehr ein halbes Jahr auf die Auswertung von Papier-Fragebögen warten und bei kleineren Mängeln wie tropfenden Wasserhähnen oder defekten Fensteröffnungen kann sofort im System ein Reparaturauftrag generiert werden.“
Transparente Qualität
Qualitätsdaten aus dem Helios Klinikum Niederberg sind laut Ärztlichem Direktor Markus Bruckner öffentlich abrufbar. Im deutschlandweiten Vergleich könnten sich die Zahlen des Hauses sehen lassen. Auf dem Neujahrsempfang präsentierte Beispiele aus den Bereichen Infektionen, Qualitäts- und Risikomanagement.
Gestiegene Zahlen bei Dekubiti begründete Bruckner mit Schulungen der Pflegekräfte, die nun in der Lage seine, die Druckgeschwüre auch in früheren Stadien zu erkennen.
Autor: Muelders -- 09.02.2019; 14:19:33 Uhr
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