Seit Monatsbeginn ist Heinrich Röhr Leiter der Polizeiwache Heiligenhaus. In der Kreis Mettmann kam der Westfale schon vor 23 Jahren.
VON STEFAN MÜLDERS
HEILIGENHAUS Heinrich Röhr benötigt kein opulentes Büro. Auf wenigen Quadratmetern findet sich der neue Leiter der Polizeiwache zurecht: Schrank, Schreibtisch und ein kleiner runder Besprechungstisch, an dem maximal drei Gäste Platz finden. So bescheiden und sympathisch wie sein Raum in der ersten Etage der Wache an der Hauptstraße/Ecke Höseler Platz kommt auch Röhr selbst daher.
Für den Westfalen war schon beim Eintritt in die Polizei klar, dass er relativ bald im Rheinland „landen“ würde. „Bonn war damals noch Bundeshauptstadt, Köln als größte Polizeidienststelle und Düsseldorf als Landeshauptstadt mit ihren zahlreichen Konsulaten hatten großen Personalbedarf und früher oder später wurde man dorthin abberufen, wenn man sich nicht vorher schon freiwillig hatte versetzen lassen.“ Röhr kam freiwillig, auch weil seine damalige Lebensgefährtin und heutige Frau eine Anstellung in Ratingen fand. Zunächst arbeitete er in Bonn, kam aber schnell in den Kreis Mettmann. Seit dem 1. November ist er offiziell in Heiligenhaus und lebt sich seitdem in der auch für ihn neuen Rolle ein. Zuletzt war er sieben Jahre lang Dienstgruppenleiter in der Stadt Mettmann, jetzt kommen neue Aufgaben auf ihn zu. Die sieht Röhr vor allem in höheren Anteilen der Verwaltungsarbeit und der Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden in Heiligenhaus und Velbert. Den für seinen Kollegen Ulrich Laaser in der Nachbarstadt ist er Stellvertreter, außerdem sind ihm zehn Velberter Bezirksdienstbeamte unterstellt – neben dreien in Heiligenhaus sowie fünf Anzeigendienstbeamte in der Heiligenhauser Wache. „Die Arbeitsabläufe im Tagesgeschäft sind so weit inzwischen klar, da konnte ich auf die gute Arbeit meines Vorgängers zurückgreifen.“ Etwas anders sieht das in der Kommunikation mit den Behörden aus, hier wird die Einarbeitung noch etwas dauern. „Ich muss die Partner in den Ämtern und Ausschüssen natürlich erst noch kennen lernen und wir müssen die Ebene der Zusammenarbeit noch herausfinden.“ Diese sei sehr vielschichtig, aber für Röhr ist klar, dass viele Aufgaben und Projekt, sei es in der Jugendarbeit, bei Sozialem oder Ordnungsangelegenheiten beziehungsweise Verkehrsfragen, nur gemeinsam zu lösen sind.
Die gute und pragmatische Zusammenarbeit zwischen Polizei und Kommunen ist Heinrich Röhr generell ein wichtiges Anliegen. Speziell für Heiligenhaus sieht er eine gemeinsame Herausforderung nach der Fertigstellung der A44. „Niemand kann sagen, wie sich der Verkehr tatsächlich verändert. Aber spürbar wird das und es gilt für uns, die Entwicklung wachsam zu beobachten und wenn nötig gemeinsam darauf zu reagieren.“ Aber es werde für die Polizei im Allgemeinen immer neue Herausforderungen geben, auf die es sich einzustellen gelte. So wie aktuell die Flüchtlingsthematik. „Ich bin stolz auf unsere Polizei, wie sie sich gerade hier immer wieder hilfeleistend einsetzt“, sagt der 45-Jährige. „Ansonsten liegt unser Wirken in der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben, also wenn wir zu Straftaten gerufen werden. Aber das hat sich durch Flüchtlinge nicht verändert.“ Humanitäre Aufgaben und Sicherheitsdienste werden nicht durch die Polizei abgedeckt.
ZUR PERSON
Ein Westfale im Rheinland
Heinrich Röhr wurde 1970 in der Region Warendorf in Westfalen geboren. Nach seiner Ausbildung zum Schlosser trat er 1989 in den Polizeidienst ein und kam bereits drei Jahre später in den Kreis Mettmann. Hier war er seitdem in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als Dienstgruppenleiter in Mettmann.
Autor: Muelders -- 04.11.2018; 11:42:01 Uhr
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