VON STEFAN MÜLDERS
ALDEKERK Handball-Oberliga Frauen: TV Aldekerk II – Fortuna Düsseldorf II 28:27 (13:14). So nah war in dieser Saison noch kein Gegner an einem Auswärtssieg in Aldekerk wie die Zweitvertretung der Düsseldorfer Fortuna. Eine starke ATV-Phase nach dem Seitenwechsel sicherte dem Team von René Baude einen Vorsprung, der am Ende entscheidend dazu beitrug, dass die verlustpunktfreie Heimserie auch jetzt noch anhält.
Ein wichtiger Grund dafür: Die personelle Situation der Gastgeberinnen. Die Ausfälle von Laura Nebel und Anja Tanzhaus waren ja zuvor bereits bekannt. Aber kurz vor dem Spiel stellte sich heraus, dass Christina Zey, zuletzt eine der tragenden Säulen im Team, angeschlagen in die Partie gehen und damit nur bedingt einsatzfähig sein würde. „Das allein war ja schon Einschränkung genug, aber der Spielverlauf raubte mir dann noch mehr die Alternativen“, meinte Baude nach dem Spiel vor allem mit besorgten Gedanken in Richtung Jule Samplonius. Die A-Jugendliche hatte sich schon innerhalb der ersten fünf Minuten den Fuß umgeschlagen und wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus zur genaueren Untersuchung gebracht. Gebrochen ist scheinbar nichts, aber ein Bänderriss zwingt sie jetzt zu einer Sportpause. „Ich hoffe, dass sie bis zur Bundesligaqualifikation Ende Mai wieder fit ist.“
Weitere „kritische Fälle“ kamen im Laufe der Begegnung hinzu. Zunächst fing sich Emma Molderings schon sehr früh (25. Minute) ihre zweite Zwei-Minuten-Strafe ein und sie konnte nicht mehr ganz so forsch agieren. Das gleiche Schicksal traf in der 43. Minute auch Nele Rottwinkel. „Das hat uns insbesondere in der Defensive schon noch zusätzlich eingeschränkt, aber wir haben das trotz sehr robuster und teilweise schon grenzwertiger Spielweise der Düsseldorferinnen ganz gut gelöst.“ Baude selbst hätte die harte Gangart durchaus auch etwas stärker geahndet, machte den beiden Unparteiischen aber keinen Vorwurf: „Die sind bei ihrer Linie geblieben und dann kann man sich auch darauf einstellen.“
Die beiden Teams lieferten sich einen harten und immer knappen Fight, bei dem der ATV in der ersten Hälfte noch etwas das Nachsehen hatte. Nach dem Seitenwechsel wirkten die Aldekerkerinnen etwas wacher als ihre Gäste und nutzten das aus. Innerhalb von zehn Minuten spielten sie einen Fünf-Tore-Vorsprung (20:15) heraus, von dem sie den Rest der Begegnung „leben“ konnten. In der Schlussphase wurde es noch einmal kritisch, aber da kam dann ein bisschen Glück dazu. Denn René Baude zückte 50 Sekunden vor dem Ende bei eigenen zwei Toren vor noch einmal zur richtigen Zeit die grüne Karte zur Auszeit. „Eine Sekunde später und der Ball wäre weg gewesen.“ So konnte man noch einmal einen – wenn auch erfolglosen – weiteren Angriff aufbauen und Düsseldorf bekam nur noch einmal – erfolgreich – die Chance zum Torwurf. Mit dem knappen Sieg tauschten der ATV und die Düsseldorfer die Plätze in der Tabelle. Dadurch stehen die Aldekerkerinnen jetzt auf der Position, die René Baude vor kurzem noch als Minimalziel ausgegeben hat. Den gilt es jetzt zu verteidigen oder bestenfalls in den verbliebenen fünf Spielen noch weiter zu klettern.
TV Aldekerk: Stahlberg, Jöbkes – Schütten (6), Karpowitz (6/5), Weisz (5), Lina Nebel (4), Zey (3), Rottwinkel (2), Molderings (1), Willemsen (1), Tillmann, Samplonius.
Autor: Muelders -- 02.04.2019; 20:35:44 Uhr
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