VON STEFAN MÜLDERS
ALDEKERK Handball Verbandsliga Frauen: TV Aldekerk II – TV Issum 26:13 (16:7). Des einen Harz ist des anderen Leid: Das „durften“ bei der Zweitvertretung des TV Aldekerk schon viele Mannschaften erfahren – und jetzt traf es fast wie erwartet den Lokalrivalen TV Issum. Zwar hatte Issums Trainer Werner Konrads zuvor noch gehofft, dass der Unterschied nicht ganz so gewaltig ausfallen würde, doch er musste hinterher eingestehen: „Harz war eines unserer Probleme heute. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass es so schlimm werden würde.“ Sein Team sei überhaupt nicht mit den Bedingungen zurecht gekommen, habe immer wieder die Bälle verloren und die Gastgeber so zu Tempogegenstößen geradezu eingeladen. Da half auch nicht, dass Stefanie Pottbäcker nach ihrer Babypause erstmals wieder zum Team gestoßen war. „Und es hat sich niemand mehr zusätzlich verletzt heute. Das war´s dann auch schon mit den positiven Nachrichten“, schob der durchaus enttäuschte TVI-Coach hinterher. „Allerdings muss man auch anmerken, dass sich die Mannschaft trotz allem bemüht hat, aber es ging halt heute einfach nicht.“ In der ersten Hälfte konnte man lange Zeit zumindest im Ergebnis noch halbwegs mithalten, was aber auch an einer nicht optimalen Aldekerker Leistung lag. Doch schon in der zweiten Viertelstunde wuchs der Abstand drastisch an, was in Halbzeit zwei auch nicht mehr zu korrigieren war. Die Niederlage könne man akzeptieren, auch unter „normalen Bedingungen“ habe man die Begegnung vermutlich nicht gewinnen können, doch „die Arbeit mit dem ungewohnten Material fällt uns enorm schwer und begründet daher die Höhe der Niederlage“.
Das hatte selbstverständlich auch Georg van Neerven erkannt, der Coach auf der gegenüberliegenden Seite. „Die Issumerinnen kamen mit dem Harz überhaupt nicht klar, und so hatten wir relativ leichtes Spiel, obwohl wir kurzfristig noch zwei Ausfälle hinnehmen mussten und aus der dritten Mannschaft aufgefüllt haben.“ Und weil der Unterschied sich schon früh so deutlich abzeichnete, gab van Neerven den drei Aktiven „Springerinnen“ viele Spielanteile, damit sich deren Einsatzwillen auch für sie lohnte. Und trotz der scheinbar guten Leistung und des klaren Sieges hatte der ATV-Trainer noch ein paar kritisierungsfähige Punkte finden können. „Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gezeigt und allem voran mit gleich elf vergebenen Tempogegenstößen ein schlechte Visitenkarte abgegeben.“
Für die Aldekerkerinnen ist der erhoffte Sieg und nun Platz eins in der Liga – Rheinhausen konnte den bisherigen Tabellenführer Königshof 21:20 schlagen und liegt punktgleich auf Platz zwei – eine hervorragende Ausgangsposition für die nächste Woche: Dann nämlich muss Georg van Neerven mit seinem Team bei den Adlern Königshof auflaufen, die nach der nun ersten Saisonniederlage besonders motiviert sein werden, das Kräfteverhältnis an der Spitze der Tabelle wieder zu ihren Gunsten zu verändern. Issum hingegen muss die Weihnachtstage im Tabellenkeller verbringen, die nächste und letzte Begegnung des Jahres wurde verlegt und so tritt man erst im neuen Jahre wieder in der Verbandsliga an. „Aber denn mit neu gefassten Mut und Angriffslust“, verspricht Werner Konrads.
TV Aldekerk: Stahlberg (1), Joebkes – Schütten (6), van Neerven (5), Bleckmann (5), Arkoy (4), Löwenthal (3), Weisz (1), Schönmakers (1), Kunert, Rottwinkel, Nebel.
TV Issum: Fuchs, Hesse – Holzer (4), van Stephaudt (3), Thomas (2), Ferschen (2), Schütz (1), Kroppen (1), Klaumann (1), Langert, Busch, Ophey, Pottbäcker.
Autor: Muelders -- 14.12.2016; 20:02:14 Uhr
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