VON STEFAN MÜLDERS
Heiligenhaus Die Hallengebühr, mit der die Vereine an den Verbrauchkosten beteiligt werden, kommt - wenn auch in geringerer Höhe als zunächst veranschlagt. Das hat am Dienstagabend der Haushaltsausschuss nach längerer sachlicher Diskussion mit der Mehrheit von CDU und FDP beschlossen.
33 000 Euro sind für 2013 in den Haushalt eingestellt, rund ein Drittel der ursprünglich veranschlagten Summe. „Mit dieser Reduzierung werden wir dem hohen Maß an wertvoller Jugendarbeit gerecht, die die Vereine im Stadtgebiet leisten“, sagt Kämmerer Michael Beck, der schon vor Monaten den Stein ins Rollen gebracht hatte. Seitdem waren viele unterschiedliche Positionen ausgetauscht worden. Die Sportvereine der Stadt hatten sich zu den Haushaltsberatungen vor dem Rathaus und später auch im Ratssaal versammelt. An der Demonstration auf dem Rathausplatz beteiligten sich nach Angaben von Michael Nink rund 100 Sportler. „Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich daran noch mal was ändert, so ist dieser Beschluss zunächst mal eine Vorlage für die Ratssitzung“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV). Noch in dieser Woche will man sich beraten, ob auch vor der Sitzung des Rates noch Aktionen stattfinden sollen. „Für uns ist die Argumentation von CDU und FDP immer noch nicht schlüssig. Der Kämmerer ist uns nach wie vor die genaue Aufschlüsselung der von ihm ermittelten 128 000 Euro Kosten schuldig.“ Die Sportvereine betreuten nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch alle anderen Altersgruppen. Dieses Engagement stünde in keinem Verhältnis zu den Gebühren. „Uns stellen auch diese nun reduzierten Forderungen vor massive Probleme, denn jede noch so kleine Beitragserhöhung führt erfahrungsgemäß zu Diskussionen und Vereinsaustritten.“
Die Vereinsgebühren entwickelten sich aufgrund der intensiven Diskussion zum einzigen Tagesordnungspunkt des ersten Teils der Haushaltsberatungen am Dienstag. Sie waren aber auch der strittigste Punkt im Doppelhaushalt 2012/2013. Von der nun angesetzten Summe kommen allerdings zunächst nur 50 Prozent zur Geltung. „Die Verträge mit den Vereinen werden jeweils im Sommer für ein Jahr abgeschlossen. Und rückwirkend können und wollen wir diese Gebühren nicht erheben“, erklärt Michael Beck. Die Beratungen wurden am gestrigen Abend fortgesetzt. Der Rat der Stadt wird am 7. November entscheiden. „Danach werden wir überlegen, wie es für uns weiter geht. Der einzige dann noch möglich Weg wäre ein Bürgerbegehren“, sagt Michael Nink.
Autor: Muelders -- 21.03.2013; 20:42:08 Uhr
Dieser Artikel wurde bereits 3211 mal angesehen.