Die Aussteller sind zufrieden mit den Gesprächen auf der Messe 50 Plus. Der Zulauf hätte noch besser sein können.
Von Stefan Mülders
RATINGEN Schmuddeliges Regenwetter an einem Januar-Wochenende kann zwei Effekte auf das Verhalten der Menschen haben: Sie wagen nur im Notfall einen Schritt vor die Türe oder suchen sich eine Aktivität aus, die im geschlossenen Raum stattfinden kann. Im Fall der Ratinger Seniorenmesse „50 Plus – Freude am Leben“ lässt sich diese Frage nur bedingt beantworten. Einerseits war das Event in der Dumeklemmerhalle gut besucht, andererseits gab es aber auch Ausstellerstimmen wie „vergangenes Jahr war mehr los“ oder „hätte heute mehr Publikum sein können“. Dennoch zeigten sich nahezu alle recht zufrieden mit dem Verlauf und auch mit den Gesprächen.
Noch in der Eingangshalle konnten sich Besucher über die Salzgrotte Ratingen informieren. Inhaber Reiner Krippahle, zum vierten Mal auf der Messe dabei, zeigte sich grundsätzlich zufrieden. „Es hätte mehr sein können, aber der Informationsbedarf unserer Besucher war schon sehr konkret.“ So sei es um die Wirkungsweise gegangen und insbesondere darum, ob die Salzgrotte einen Effekt bei Erkältungen, Lungenerkrankungen oder Hautirritationen habe. „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Salzgrotte all das erfüllen kann, was ein Kurort am Meer auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden bietet.“
Gleich zu Beginn des großen Saals wartete ein Angebot auf die Besucher, das für jede Altersgruppe interessant ist: 2-Rad Henning hatte einige E-Bikes aufgebaut. „Unsere Räder sind längst kein Nischenprodukt mehr und sehr individuell auf verschiedenste Bedürfnisse angepasst“, sagt Mitarbeiter Markus Boeken. Zum dritten Mal präsentiert sich der Ratinger Einzelhändler auf der Messe und ist sehr zufrieden. Nachgefragt sind kleine und kompakte Modelle, Reichweite und bequemes Ein- beziehungsweise Aufsteigen sind die Auswahlfaktoren. „Bei uns schauen die Menschen, geschätzt zwischen 50 und 70 Jahre alt, für sich selbst.“
Anders ist das bei den pflegerischen Angeboten. Hier überwiegt der Anteil derjenigen, die sich für ältere Angehörige informieren. Beispielsweise bei der SAPV Mettmann, dem Anbieter für spezielle ambulante Palliativversorgung. „Wir sind das erste Mal auf dieser Messe, waren aber in Langenfeld schon dabei und werden auch in Erkrath vertreten sein“, sagt Sebastian Schmitz. Man sei immer noch zu wenig bekannt und wolle die Bevölkerung stärker über das Angebot informieren. Die SAPV versorgt als ambulanter Dienst unheilbar erkrankte Menschen zu Hause und bietet einen 24-Stunden-Notdienst. Standbesucher waren nicht nur Angehörige Pflegebedürftiger, sondern auch Pflegefachkräfte. Fragen drehen sich häufig um die Verordnung, die Bezahlung und den konkreten Pflegeablauf.
Ähnlich ist das bei der Pflegeagentur 24. Vom Standort Mettmann aus bietet der Pflegedienst die häusliche 24-Stunden-Pflege im gesamten Kreisgebiet an. „Wir haben auch Menschen um die 80, die sich für sich selbst bei uns erkundigen“, sagt Marc Hessling. „Aber überwiegend sind es die Kinder, die sich für die Versorgung ihrer Eltern informieren.“ Auch hier geht es um die allgemeine Information über das Angebot an sich und die Optionen, eine stationäre Pflege im Alter zu verhindern.
Dem Publikum gefällt das Messekonzept
Vortragsveranstaltungen im Rahmen der Messe „50 Plus“ waren erneut sehr gut besucht und ein Publikumsmagnet.
Zufrieden waren auch die meisten Besucher. „Für die Pflege meiner Mutter konnten wir Informationen und Adressen sammeln.“ „Wir fühlen uns mit Mitte 60 noch nicht ganz zugehörig, finden das Angebot einer solchen Messe aber sehr gut.“ So lauteten nur zwei von vielen Stimmen.
Autor: Muelders -- 14.01.2019; 12:35:06 Uhr
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