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180528 Schwafheimer Tennis-Brüder mit Bundesliga-Erfahrung

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Seit dem vergangenen Jahr spielen Thomas und Mathias Hunsmann gemeinsam für Issum. Beide haben Bundesliga-Erfahrung, aber vorher noch nie im gleichen Team am Netz gestanden.
VON STEFAN MÜLDERS
ISSUM/MOERS Es waren goldene Zeiten für den weißen Sport: die 1980er und 1990er Jahre, als mit Boris Becker Steffi Graf zwei Deutsche das Tennisgeschehen beherrschten. Es waren die Zeiten, als der Zulauf in die Vereine keine Grenzen kannte, Sportartikelhersteller und Mäzene Clubs und Spieler mit Sponsorengeldern bedachten, von denen heute nur noch geträumt werden darf. Von dieser Zeit durfte auch das Brüderpaar Thomas und Mathias Hunsmann profitieren.
„Durch Tennis war es uns beiden möglich, unser Studium selbst zu finanzieren“, sagt Thomas, Jahrgang 1968 und nach seinem ersten Schuljahr zum Sport gekommen. „Ich musste erst gute Noten nach Hause bringen, dann durfte ich Tennis spielen“, erinnert er sich. Vater Hunsmann war Anfang der 1970er Jahre in den Club eingetreten, als dieser gegenüber des Wohnhauses die Anlage eröffnete. Mathias, acht Jahre jünger und das Nesthäkchen der Familie, hatte die schulische Hürde nicht. Er durfte bereits als Fünfjähriger ans Netz. „Ich habe mir im Keller mit Klebeband das Netz an der Wand markiert und dann dort meine eigenen Gran-Slam-Turnier gespielt.“ Und das teilweise mitten in der Nacht. Auch Bruder Thomas hatte bereits im Keller gegen die Wand gespielt, wenn der Tennisplatz mal gerade nicht zur Verfügung stand. „Wir sind in der Zeit von John McEnroe, Björn Borg und später Boris Becker groß geworden und haben von dem Boom persönlich profitiert“, sagt Thomas. Und Mathias ergänzt: „Tennis hat uns beiden viel gebracht, nicht nur finanziell. Die Reisen zu Turnieren in aller Welt waren Erfahrungen, die ich heute nicht mehr missen möchte.“ Mathias hatte es schnell über das Kreis- und Niederrheintraining bis in den DTB-Jugendkader geschafft, wurde auch persönlich von Sponsoren unterstützt. „Mein Bruder war besser als ich und hatte das Zeug zum Tennisprofi“, sagt Allgemein- und Sportmediziner Thomas. Aber der Jüngere entschied sich anders, zog das Studium der Wirtschaftswissenschaften vor und spielte nach mehreren Niederrheinmeister-Titeln, dem Gewinn der Westdeutschen Jugendmeisterschaft 1995 und den Bundesligazeiten bei Blau-Weiß Neuss „nur“ noch in der Niederrhein- und Verbandsliga, damals für Solingen und Moers. Thomas war für BW Neuss und BW Krefeld jeweils acht Jahre lang in der zweiten Bundesliga aktiv, spielte mit den Herren 30 in seiner Heimat Schwafheim zwei Jahre lang in der Bundesliga.
Vor 13 Jahren kam Mathias Hunsmann zu Issums Herren und spielte mit seinen Teamkollegen auch in den Herren 30 und jetzt Herren 40 auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr holte er Thomas mit in die Mannschaft, den Team und Clubleben ebenso mitreißen wie seinen jüngeren Bruder. 2017 war das erste Mal, dass die beiden Tennisbrüder gemeinsam auf dem Platz standen. „Wir waren zwar in Moers schon mal ein Jahr in derselben Mannschaft gemeldet, konnten aber nie am gleichen Spieltag antreten“, erinnert sich Mathias.
Während Mathias sich neben seinem Beruf voll dem Sport verschrieb, unter anderem sechs Jahre als Jugendtrainer in St. Hubert, widmete sich Thomas auch noch der Musik. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er als Organist in der Duisburger Dorfkirche Friemersheim tätig und tourt mit Christian Behrens als Kleinkunstgruppe „Kleine Welten Niederrhein“ durch die Lande. Die Lieder hierfür komponiert der Endvierziger selbst.

Die Wende in der Liga ist angepeilt
In der Rangliste lag Mathias Hunsmann meist unter den Top 5 seines Jahrgangs, Thomas hatte es immerhin regelmäßig unter die besten 30, meist um Position 25 herum, geschafft. Als Jugendlicher konnte Mathias auch Siege gegen spätere Profis wie Tommy Haas, Rainer Schüttler und Nicolas Kiefer verbuchen.
Mit den Herren 40 von Blau-Weiß Issum wollen sie an den nächsten beiden Spieltagen die Wende schaffen. Nach zwei (erwarteten) Niederlagen tritt das Team am 9. Juni in Kaiserswerth und 16. Juni zuhause gegen Raadt in Bestbesetzung auf und will zwei Siege einfahren.



Autor: Muelders -- 08.06.2018; 10:51:40 Uhr

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