Der Rohbau und vor allem die Wege dorthin haben noch wenig einladende Züge. Aber die neue Wohnanlage an der Schulstraße erfreut sich schon jetzt großer Beliebtheit. Der „Tag der offenen Baustelle“ war gut besucht.
Von Stefan Mülders
HEILIGENHAUS Noch braucht es eine gehörige Portion Phantasie, um eine wohnliche Vorstellung von dem zu bekommen, was die kalt-weißen und von Baustaub bedeckten Räume zurzeit bieten. Spärliche PC-Ausdrucke weisen die Wege und die Funktion einiger Räume aus. Aber die Arbeiten gehen schnell voran, die Handwerker ließen sich auch von zahlreichen Besuchern nicht dabei stören, Böden zu verlegen oder Wände zu streichen. „Eigentlich war eine Öffnung in diesem Bauzustand gar nicht geplant, aber die große Anzahl der Nachfragen hat uns bewogen, die Türen schon etwas früher zu öffnen um erste Blicke auf unsere Anlage zu ermöglichen“, sagt Irmelies Klein, die Leiterin des zukünftigen Diakoniezentrums. Der Andrang zeigt, dass sie mit der Idee richtig lag. Einige offensichtlich zukünftige Bewohner rückten mit Familie und Zollstöcken an, um schon mal Maß zu nehmen. „Das größte Interesse besteht für die Service-Wohnungen, aber auch für die Tagespflege und die zusätzlichen Plätze im Altenheim gibt es erste Anmeldungen.“
Bereits vor über einem Jahr begannen die Arbeiten an dem Objekt, das von der Lindhorst-Gruppe aus Niedersachsen gebaut und von der Bergischen Diakonie Aprath betrieben wird. Die Arbeiten sind im Zeitplan, und der ist in der finalen Phase eng gesteckt. „Für den 19. März sind die Möbelwagen bestellt, am 21. wollen wir mit allen drin sein“, sagt Klein. „Alle“ sind in diesem Fall 60 Bewohner des Altenheimes, die für die Übergangszeit während Abriss und Neubau in die Lindenstraße umgezogen waren. Sie werden ab April Gesellschaft bekommen, denn das neue Zentrum bietet deutlich mehr Platz: für 20 weitere Bewohner des Altenheims, für eine Wohngemeinschaft mit acht Demenzkranken, für Mieter von zwölf Service-Wohnungen für wahlweise ein oder zwei Personen und für 14 Plätze in der Tagespflege. Die Demenz-Wohngemeinschaft wird ab April von der Diakonie Niederberg betreut und ist die zweite in der Region. Die erste besteht seit Februar 2009 in Neviges. In diesen Einrichtungen leben Demenzkranke gemeinsam unter einem Dach, die Mietergemeinschaft bilden ihre Angehörigen. In Heiligenhaus haben sie innerhalb des Diakoniezentrums einen eigenen Eingang, separate Zimmer und Gemeinschaftsräume.
Auf besonderes Interesse stoßen die Service-Wohnungen des neuen Zentrums. Zwölf stehen davon in verschiedenen Größen zur Verfügung, einige mit Balkon. Hier können die Senioren noch selbst bestimmt leben, haben im Mietpreis aber bereits zahlreiche Inklusivleistungen inbegriffen. Dazu gehören zum Beispiel der Hausmeisterservice, Fenster- und Appartementreinigung, Betreuung bei vorübergehender Krankheit oder Anschluss an das hausinterne Notrufsystem. Gegen Aufpreis können weitere Leistungen hinzu gebucht werden wie Verpflegung, Abfallentsorgung oder Wäschewechsel. Pflegedienstleistungen sind nicht inbegriffen, diese müssten bei Bedarf über ambulante Anbieter erfolgen.
Ansprechpartner
Vermietung innerhalb des Diakoniezentrums, Service-Wohnungen, Tagespflegeplätze: Leiterin Irmelies Klein, 02056 5837-25, irmelies.klein@bergische-diakonie.de.
Betreuungskonzept der Demenz-Wohngemeinschaft: ambulanter Pflegedienst der Diakonie Niederberg, Pflegedienstleiterin Susanne Reuß, 02051 952222, s.reuss@pflege-zu-hause-in-niederberg.de
Autor: Muelders -- 13.06.2012; 21:45:36 Uhr
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